Lesen – Leihen – Loggen: So war das Mega-Event in Dresden

Vergangenes Wochenende fand das Mega-Event Lesen – Leihen – Loggen statt. Wie der Name schon vermuten lässt, war die Event-Location eine Bibliothek – genauer gesagt, die Zentralbibliothek Dresden, die sich im Kulturpalast befindet, einem der bedeutendsten Bauwerke der Stadt. Warum wird der Kulturpalast dennoch oft kontrovers betrachtet? Für viele Dresdner*innen gilt er als Bausünde aus DDR-Zeiten, da er sich architektonisch kaum in die barocken Gebäude der Dresdner Altstadt einfügt. Während in Berlin der Palast der Republik abgerissen wurde, entschied man sich in Dresden für eine umfassende Sanierung des Kulturpalastes. Heute beherbergt das Gebäude neben der Bibliothek auch einen modernen Konzertsaal, in dem regelmäßig die Dresdner Philharmonie auftritt.

Die Lage des Kulturpalastes ist ideal – mitten im Herzen von Dresden am Altmarkt. Von hier aus erreicht man fußläufig zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche, den Zwinger, das Dresdner Schloss, den Fürstenzug und die Kreuzkirche. Auch der Goldene Reiter auf der anderen Elbseite ist nur einen kurzen Spaziergang entfernt. Für Besucher*innen des Mega-Events, die zum ersten Mal in Dresden waren, bot der Kulturpalast einen perfekten Ausgangspunkt für Sightseeing.

Blick auf den Kulturpalast von unserem Hotel aus

Als jemand, der neun Jahre in Dresden gelebt hat, stand für mich das Sightseeing nicht im Vordergrund. Ich konzentrierte mich voll auf das Event und die vielen Angebote, die es im Kulturpalast zu entdecken gab. (Eine vollständige Liste der Programmpunkte kann man hier nachlesen: https://lesen-leihen-loggen.de/ )

Das Event erstreckte sich über drei Etagen des Kulturpalastes. Im Erdgeschoss befand sich die Händlermeile, wo bekannte Shops wie der Laserlogoshop, der Geo-Versand, das Geocaching-Magazin und der Geostore vertreten waren. Direkt vor dem Kulturpalast gab es Outdoor-Spiele, die hauptsächlich für Kinder ausgelegt waren, wie Memory, Angeln, Vier gewinnt, Schätzfragen und Eierlaufen mit Fotodosen. Trotzdem nahm ich teil, um mir am Ende eine kleine Belohnung zu sichern.

Gesammelte Stempel bei den Outdoorspielen

Im ersten Obergeschoss befand sich das Bistro des Kulturpalastes sowie weitere Mitmachbereiche, darunter Kinderschminken, ein Woodcoin-Tausch und ein Basteltisch, an dem man eigene Logbücher und Taschen-CITOs erstellen konnte.

Taschen-CITOs basteln

Im zweiten Obergeschoss war das zentrale Logbuch untergebracht. Hier wurde das Event um 11:00 Uhr feierlich eröffnet. Signal, das Maskottchen der Geocaching-Community, streifte ab und zu durch die Halle, und es wurden Lose für die Tombola verkauft. Ich kaufte ebenfalls einige Lose, war jedoch von den Preisen (vier Gewinne bei fünf Losen) etwas enttäuscht: ein Woodcoin, ein Button, ein Schlüsselband und ein Magazin vom Rucksackabenteuer, das keine weiteren Ausgaben mehr plant.

Eröffnung des Events mit wundervoller Aussicht auf den Altmarkt

Einträge ins Logbuch

Das Maskottchen Signal

Neben den ständig verfügbaren Angeboten gab es auch zahlreiche Workshops und Führungen, für die man allerdings vorab Tickets erwerben musste. Glücklicherweise gab es auch Aktivitäten, die ohne Tickets zugänglich waren, wie die interaktive Lesung der Autorin Franziska Frey (Pseudonym), die in der Geocaching-Szene unter dem Nicknamen chinalili bekannt ist. In der Lesung wurden nicht nur Passagen aus ihren Büchern „Sein letzter Cache“ und „Ihr letztes Schriftzeichen“ vorgelesen – die Zuhörer*innen konnten auch aktiv mitgestalten und Rätsel lösen, um den Fortgang der Geschichte zu beeinflussen. Mehr über diese Bücher erfahrt ihr bald in meinem Blog, denn ich habe mir jeweils ein Exemplar mitgenommen.

Ber der interaktiven Lesung von Franziska Frey

Zusätzlich zu den physischen Attraktionen gab es natürlich auch zahlreiche Adventure-Lab-Caches zu spielen. Ich konzentrierte mich auf die Runde, die nur am Tag des Mega-Events verfügbar war, aber es gab mindestens vier weitere Runden, die durch den Kulturpalast führten. Das charakteristische Geräusch, das ertönt, wenn eine richtige Antwort eingegeben wird, war an diesem Tag allgegenwärtig. Überall sah man Geocacher*innen, die durch den Kulturpalast streiften und die Adventure Labs spielten. Obwohl wir uns in einer Bibliothek befanden, beschwerte sich am Samstag wohl niemand über den Lärm.

Die genaue Anzahl der teilnehmenden Geocacher*innen ist schwer zu schätzen. Im Vorfeld gab es über 1600 Will-Attend-Logs, und noch nicht alle haben geloggt. Ich hatte jedoch nie das Gefühl, dass es zu voll war – die Besucher*innen verteilten sich gut über die drei Etagen und waren wahrscheinlich auch mit Sightseeing beschäftigt.

Blick auf das Residenzschloss, kurz bevor es zum Abendevent am Goldenen Reiter ging

Am Abend fiel die große Anzahl an Geocacher*innen besonders beim Event am Goldenen Reiter auf. Es gab ein großes Gedränge am eindrucksvollen Logbuch, und neugierige Passant*innen fragten uns, was hier eigentlich los sei und wer wir sind.

Das Logbuch beim Nachtevent

Beim Nachtevent am Goldenen Reiter

Am Freitag gab es bereits ein Vorevent, und am Sonntag fand ein CITO im Ostragehege statt. An diesen beiden Veranstaltungen habe ich jedoch nicht teilgenommen.

Fazit: Das Mega-Event „Lesen – Leihen – Loggen“ war ein voller Erfolg und bot für Geocacher*innen aller Altersgruppen ein vielfältiges Programm. Der Kulturpalast Dresden, trotz seiner umstrittenen Architektur, erwies sich als perfekter Veranstaltungsort, der nicht nur durch seine zentrale Lage, sondern auch durch die Vielfalt der Angebote bestach. Sowohl erfahrene Dresdner*innen als auch Besucher*innen von außerhalb kamen voll auf ihre Kosten. Für mich war es eine wunderbare Gelegenheit, alte Erinnerungen aufzufrischen und neue Dinge (in dem Fall der Kulturpalast) zu entdecken.

Ein Kommentar zu “Lesen – Leihen – Loggen: So war das Mega-Event in Dresden

  1. suzidriver

    Danke Kati für deine Zusammenfassung. Da waren schöne Bilder bei, gerade die Stationen hab ich garnicht aktiv erlebt.
    Mir hat die positive Stimmung und die Gelassenheit sehr gefallen, das bringt wohl die Location mit sich!

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