Aufgrund neuester Ereignisse beginnt nun wieder die Diskussion in den sozialen Netzwerken, wer denn nun eigentlich Schuld hat, wenn sich ein Geocacher verletzt oder sogar stirbt. Zunächst sei gesagt: Ich habe Mitgefühl und sende mein Beileid an die Hinterbliebenen der Opfer, die beim Geocaching zu Tode gekommen sind. Beim aktuellen Fall geht es darum: http://www.bild.de/regional/hannover/unfaelle-mit-todesfolge/geocashing-spiel-endet-toedlich-in-graft-34505130.bild.html. Ein 51-jähriger Geocacher wurde tot von einem anderen 51-jährigen Geocacher in der Graft in Hannover gefunden. Es handelt sich dabei um folgenden Cache: http://coord.info/GC1D9D1. Manche würden jetzt schreiben, es sei ja „nur“ ein T3,5. Man darf sich aber nicht zu sehr von den Terrainwertungen blenden lassen. Ein T5 ist häufig sicherer als ein T4, da ein T5 mit entsprechender Sicherung angegangen wird. Dieser Unfall ist schlimm und erinnert die Dresdner Community sicher an den damaligen Fall von willimax: http://www.sz-online.de/sachsen/schatz-nummer-4900-brachte-den-tod-938093.html. Aber wer trägt nun die Schuld an solchen Unfällen? „Jeder ist für sich selbst verantwortlich.“ So heißt es häufig in den Cachebeschreibungen. Jeder kann sicher auch für sich entscheiden, ob man einen Cache angeht oder nicht. Weshalb aber trotz offensichtlicher Gefahr Caches angegangen werden, hat min. 3 Gründe:
- Der Owner hat den Cache ja dort versteckt, also kann es ja dort nicht soooo gefährlich sein (ironischer Unterton).
- Das Bedürfnis, alle Caches in einer Umgebung zu finden, schaltet bei manchen Cachern den Kopf für Gefahren aus. Der Cache _muss_ einfach gemacht werden.
- Gegenseitiges Prahlen in sozialen Netzwerken, was man doch alles schon geschafft hätte.
Die Vernunft ist nicht in allen Köpfen der Cacher vorhanden, daher sollten auch Owner darauf achten, keine gefährlichen Caches zu legen und immer ganz genau auf die Gefahren hinzuweisen, sollten doch welche bestehen. Auch gibt es Gründe, wenn Verbotsschilder irgendwo aufgestellt werden. Es kann dann doch mal Lebensgefahr herrschen. Geocaching ist längst nicht mehr das „familienfreundliche GPS-Spiel“, das es einmal sein sollte. Es ist teilweise ein Extremsport geworden, und das sollte man dabei immer im Hinterkopf behalten.
Die Owner der Caches, bei denen Mitspielern etwas passiert ist, tun mir natürlich auch leid. Wie soll man mit so etwas umgehen. Ist man nun Schuld daran, dass am eigenen Cache jemand gestorben ist, weil man ihn da hingelockt hat?
Eine ganz andere Ebene ist die des Übernatürlichen. Ich glaube nicht an sowas, aber manchmal ist es auch einfach Schicksal, und weder Owner noch Cacher kann etwas für einen Unfall. Ein Blitz kann einschlagen, ein Erdrutsch vorkommen oder andere Dinge. Ein Tod ist immer schlimm, manchmal hängt dieser aber nicht im direkten Zusammenhang mit dem Geocaching. So lassen es aber manche Zeitungen immer vermuten. Wenn ein Baum auf mich rauffällt, ist es wohl egal, ob ich dabei geocachen war oder ich den Hund ausgeführt habe.