Am Samstag war es also so weit: Das Giga-Event.
Viel hatte ich mir an dem Tag nicht vorgenommen. Ich war nur sehr am Bloggertreffen interessiert, das um 10.00 Uhr statt fand. Ich war also so nervös, dass ich bereits um 09.00 Uhr zum Eventgelände ging. Dies war wohl für einige Dinge schon zu spät. Das Event eröffnete um 08.30 Uhr und die Kingz verkauften an ihrem Stand ihre neuen Coins. Es soll wohl einen riesigen Ansturm gegeben haben. Als ich an dem Stand war, waren schon drei der sechs Coins ausverkauft.
Dann hatte ich um 10.00 Uhr also das Bloggertreffen geplant.
Ich wartete und wartete… Leider habe ich nur zwei weitere Gleichgesinnte getroffen, einer davon gehörte zum Helferteam des Gigas. Das fand ich etwas schade. Vielleicht hätte man das mehr bewerben sollen – bekannte Blogger habe ich auf dem Gelände genug gesehen. Ein Vorteil gab es dann als Blogger aber doch noch: einen eigenen Presseausweis in Form eines Token und kostenlosen WLAN-Zugang auf dem Gelände.
Ich konnte mich also ab nun anderen Dingen widmen. Ich schaute so ein bisschen aus dem Fenster der Rheingoldhalle und war erschrocken: Was ist denn da draußen los? Eine ellenlange Schlange vorm GPS Maze. Gut, dass ich schon am Freitag in der Ausstellung war. Nichtmal in meiner Panoramafunktion des Fotoapparats hat die ganze Schlange raufgepasst. Die längste Wartezeit betrug wohl 2,5 Stunden.
Ich blieb also erstmal in der Halle. Dort war es nicht so überladen. Die meisten standen eh in der Schlange des GPS Maze oder machten ihre 81er Matrix mit dem Cachen auf dem 50. Breitengrad voll. Es gab im Innenbereich eine große Auswahl von Shops, teilweise sogar international. Man konnte Coins, Token, Seile, GPS-Geräte usw. erwerben. Des Weiteren war auch wieder der bekannte Glastresor zu knacken, der bereits in München auf dem Giga zu bewundern war.
In einem der Räume wurde ein Kletterworkshop angeboten und direkt daneben befand sich dann das Kinderland. Es gab eine Hüpfburg, eine Schminkabteilung, ein Glücksrad, Petlingangeln und sogar Buttons konnte man sich fertigen lassen.
In der Kinderabteilung hatte ich die Möglichkeit, mich einmal mit Brigitte, der „Mama Gutenberg“ zu unterhalten.
K: Hallo, du bist jetzt also die Brigitte.
B: Ja, ich bin die Brigitte.
K: Und wie ist dein Cachername?
W: Mein Cachername wilbri. Willst du auch wissen, wie er sich zusammensetzt?
K: Ja, gern.
B: Also wir cachen meistens zusammen, mein Mann und ich, und wir haben einfach unsere Vornamen genommen: William und Brigitte.
K: Und du bist jetzt hier für die Kinderbetreuung zuständig?
B: Ja. Ich habe für die Kinderbetreuung von Anfang an alles gemacht. Alles organisiert, Bastelprogramm aufgestellt… Malen, Buttons, Hüpfburg.
K: Wie viel Vorbereitung war hierfür insgesamt nötig?
B: Ja, es waren schon einige Monate. Man braucht natürlich erstmal die Ideen, die kommen dann über’s Jahr mit der ganzen anderen Organisation zusammen und so ist dann etwas Schönes entstanden.
K: Hier musste sicherlich auch ein bisschen Geld investiert werden, oder?
B: Wir haben viel über Sponsoren gemacht, natürlich auch das ein oder andere eingekauft, aber im Allgemeinen waren die Firmen spendabel. Malteser, z. B., hat ein römisches Kinderspielzeug für uns gebastelt für wirklich ganz ganz wenig Geld. Dafür möchte ich mich hier auch nochmal bei denen bedanken. Die haben in Handarbeit Knochenschnurrer gebastelt. Du kriegst auch gleich einen mit.
K: Danke
B: Die Polizei hat auch was gespendet und so kam dann von allen Seiten was zusammen.
K: Wie die Teddys hier?
B: Ja, wie die Teddys. Die DEVK haben auch einiges dazu gegeben. So ist dann echt ein schönes Kinderprogramm auf die Beine gestellt worden.
K: Und die Resonanz? Ist die bis jetzt schon gut?
B: Ja, die ist sehr gut. Wenn ich so andere Megas gesehen habe, dann waren die Kinder so ein bischen ins Hintertreffen geraten. Das war uns wirklich ein Anliegen, auch für die Kinder etwas Schönes aufzubauen.
K: Ich sehe gerade, der Signal läuft hier gerade so rum, ist der jetzt hier standardmäßig eingeplant in der Kinderabteilung?
B: Der ist zeitweise eingeplant, also nicht standardmäßig, sondern zu bestimmten Zeiten kommt der vorbei.
K: Gut. Gibt es sonst noch etwas, was du sagen möchtest?
B: Ja, wir haben dann auch Glücksspiele, zwei, die wir auch zu bestimmten Zeiten machen: Glücksraddrehen mit NUR Gewinnen, also es gibt dann keine Nieten, sondern nur Hauptpreise und Trostpreise. Und dann noch das PETling-Angeln, da haben wir Angeln gebastelt und PETlinge in den Sand gesteckt, die man dann rausangeln kann – natürlich auch nur Gewinne. Wir wollen keinen hier rausgehen sehen, der nichts bekommen hat.
K: Geocachingspezifisch oder kinderspezifisch?
B: Kinderspezifisch.
K: Gut, dann danke ich dir für das Interview.
Nachdem ich mich eine Weile im Innenbereich aufgehalten habe, ging es nun also nach draußen. Ich schaute mich auf dem Gelände so um und plötzlich stand ich neben einem Cache, da muss man schonmal genau hinschauen.
Direkt neben der Mini-Litfaßsäule befand sich ein kleiner Parcours, auf dem man Segway fahren konnte. Dies habe ich direkt ausprobiert. Immerhin stand ich zuvor noch nie auf einem Segway und es war gratis.
Weiterhin spannend und gratis war der im Außenbereich aufgebaute Hochseilgarten. Danach war mir am Samstag nicht so zumute, aber die mutigen Cacher scheinen dabei viel Spaß gehabt zu haben.
Natürlich durften im Außenbereich auch die Imbissbuden nicht fehlen. Man konnte sich also auch einfach gemütlich hinsetzen, ein bisschen was essen und trinken und sich dabei etwas mit anderen Cachern austauschen.
Draußen habe ich dann ein weiteres Interview geführt, auch mit einem Mitglied der Hauptorga: Uwe.
Interview mit Uwe
K: Hallo. Ich spreche jetzt mit dem Uwe. X_Uwe_X ist sein Cachername.
U: Richtig. Da war ich sehr einfallsreich. X steht quasi für Variablen. Da kann man einsetzen, was man will.
K: Und du gehörst jetzt zum Hauptorganisationsteam vom Giga.
U: Ja, von der ersten Sekunde an.
K: Kann man da sagen, du bist der Kopf von der Organisation?
U: Nein, das nicht. Wir haben keine Köpfe in dem Sinne. Der Tom ist schon der, der die meisten Verhandlungen geführt hat und die meisten Stände beigeschleppt hat und auch viel in der Planung mit drin ist. Ich habe mehr das Controlling gemacht – Finanzen und die ganzen Verträge im Hintergrund aufgeräumt, weil er ein kleiner Chaot ist.
K: Bist du auch beruflich in der Gegend unterwegs? Controlling oder sowas?
U: Nein, gar nicht. Ich komme aus der EDV. Also ich hatte überall so ein bisschen die Finger mit drin. Planung, Verhandlungen mit unserem Veranstalter, egal, was es war. Ich habe alle Mainzelmännchen in der Hand gehabt und verschickt. Alle Bestellungen gemacht, für die Mainzelmännchen.
K: Wie lange habt ihr denn jetzt für das Giga organisiert?
U: 22 Monate. Wir sind 2013 aus Koblenz heimgefahren, hatten auch schon paar Bierchen zu viel und haben gesagt: Lass uns das machen. Dann habe ich dem Tom den Vorschlag gemacht und er so: „Whoa, machenma!“ Dann haben wir es noch mal 1-2 Monate verworfen und gar nicht mehr darüber gesprochen, aber irgendwann kam er dann noch mal auf mich zu und meinte: „Wollen wir es doch durchziehen?“ Ja, ok, dann bauen wir uns ein Orgateam auf. Und von denen, die wir von Anfang an hatten, haben dann doch einige gesagt: „Ah, das passt uns doch nicht, das ist uns doch zu viel Arbeit. Wir können nicht die Leistung bringen, …und, dass wir das auf Dauer garantieren können.“ Sind halt dann raus, was auch okay ist, denn wenn man es im Vorfeld weiß, ist es ja auch okay… Ja, dann haben wir langsam mal das Team aufgebaut und die Ideen gesammelt, sind von Mega zu Mega gereist, haben geguckt, was man gut machen kann und was man falsch machen kann. Dementsprechend haben wir das dann so geplant und aufgebaut.
K: Dann war es eigentlich erst mal nur als Mega gedacht und dann plötzlich kam die Überraschung, dass es ein Giga wird?
U: Ja, was heißt Überraschung. Also geplant waren ursprünglich 2000 Personen. Da gab es den Giga-Status eh noch nicht. Der kam ja erst letztes Jahr in München kurz vorher. Dann kamen wir auf die Idee, das Maze nach Deutschland zu holen. Als wir das so gut wie dingfest hatten, wussten wir, dass wir größer werden… das erste Maze Deutschlands zieht schon viel an. Was man auch unten an der Schlange sieht *zeigt nach unten auf Schlange*. Ja, und dann hatten wir uns fürs PROJECT beworben.
K: Welches dann Xanten bekommen hat.
U: Ja, welches dann Xanten bekommen hat, wo wir uns dann eigentlich ein bisschen ver* gefühlt haben. Denn im Vorfeld haben wir uns gesagt: Wir brauchen uns nicht darauf zu bewerben. Dann hat Stashlab gemeint: „Doch, du bist doch da teilweise mit im Orgateam mit drin und ist doch Quatsch dass ihr euch da nicht bewerbt. Ihr habt genauso die Möglichkeit.“ Wir waren am Anfang ein bisschen enttäuscht, gebe ich auch offen zu, aber…
K: Also das hat jetzt nur inne, dass man unterstützt wird von Groundspeak oder diesem PROJECT? Also, es sind finanzielle Mittel, oder?
U: Nein, also das PROJECT ist ein in Deutschland gemachter Status. Es hat ja mit Groundspeak gar nichts am Hut. Du hast, wenn du PROJECT bist, auch nicht mehr Vorteile.
K: Na, dann ist ja nicht so schlimm.
U: Genau, es ist nicht so schlimm. Es zieht halt schon noch ein paar mehr Besucher mit an. Aber gut, ist halt so.
K: Wie zufrieden bist du bis jetzt hier mit dem Giga?
U: Sehr zufrieden! Wo man hinhört – eigentlich nur positives Feedback. Jeder sagt: gut gelungen und habt ihr klasse gemacht. Das ist der Mühe Lohn.
K: Dankeschön!
Ich entspannte anschließend ein bisschen am Strand vom Rhein und daraufhin ging es wieder rein, denn das Coiner- und Tokianer-Treffen stand an. Da war schon wesentlich mehr als beim Bloggertreffen los und ich hatte teilweise Mühen, wirklich durchzukommen. Es wurde fleißig hin- und hergetauscht, sodass ich selbst nun keine kati1988-Token bzw. Wood Coins besitze. Wieviel los war, könnt ihr den Bildern entnehmen.
Im Anschluss wartete ich noch auf die Siegerehrungen um 18.00 Uhr. Auf dem Event gab es wieder zwei Gewinnspiele, an denen man teilnehmen konnte. Die eine kam dabei von Garmin, bei der es darum ging, eine Chirp-Rallye zu absolvieren. Ein anderes Gewinnspiel bestand in dem Lösen eines Sudokus, welches ohne fremde Hilfe nicht möglich war (und nicht sein sollte), denn jeder hatte andere Zettel bekommen und man musste sich gegenseitig austauschen, um fehlende Zahlen zu ermitteln. Vor der Siegerehrung bekam man dann wirklich einmal das Gefühl, wie viele Leute überhaupt auf dem Giga waren. Die Türen zur Haupthalle wurden nochmal geschlossen und viele Cacher versammelten sich vor der Tür, um so schnell wie möglich in die Halle zu kommen.
Vor der Siegerehrung gab es auch einige Dankesreden. Die Lackeys vom HQ in Seattle erhielten eine Seite der Bibel von Gutenberg.
Neben den Gewinnern der Eventspiele wurden auch Gewinner eines zuvor durchgeführten Fotowettbewerbs prämiert. Im Anschluss spielte erneut, wie am Vorabend, die Band Gear Down. Leider sind viele Cacher im Anschluss an die Siegerehrung sofort gegangen, dabei war die Band gar nicht so schlecht. Ich habe zwischendurch mal ein kleines Video gedreht:
Ihr habt sicherlich bemerkt: Der Samstag war wirklich prall gefüllt mit allerlei Sachen. Es kam wirklich nie Langeweile auf. Ich bedanke mich hier an dieser Stelle bei der Orga für das toll durchgeführte Event.
Was am Sonntag noch so passiert ist, erfahrt ihr in meinem nächsten Beitrag.
Supi! Ich kann auch nur lobende Worte finden, wenn meine Sichtweise auf das Giga natürlich eine andere ist. Ich habe nicht eine Sekunde in Mainz bereut…das dürfte aussagekräftig genug sein 😉
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Super Organisiert und ein wunder, wunder schöner Tag. Freuen uns auf das nächste Event.