Vor unserem Urlaub in Florida habe ich mich erkundigt, welche „Geocaching-Besonderheiten“ es denn so gibt. Ich bekam den Hinweis, nach alten Caches zu schauen und dafür hat der Saarfuchs eine gute Übersicht aller noch aktiven Caches aus dem Jahre 2000 erstellt. Dort ist auch ein Cache in Florida dabei: GCFA – Christmas Cache. Schnell habe ich erkannt, dass man den Cache nicht mal schnell nebenbei machen kann. Mit der Suche des Caches ist eine kleine Wanderung und eine vorherige Anmeldung im Collier-Seminole State Park notwendig.
Gestern haben wir uns auf den Weg gemacht, Floridas ältesten Cache zu finden. Von unserer Unterkunft in Bonita Springs benötigten wir ca. 1 Stunde, um zum Parkplatz des „Old Marco Road Hiking Trails“ zu kommen. Dort wird man bereits darauf hingewiesen, dass man sich zuvor beim Ranger des State Parks anmelden soll.
Kommt man allein mit dem Auto, muss man 2 Dollar Eintritt zahlen. Sind mehr als eine Person im Auto, kostet der Eintritt 5 Dollar pro Auto. Es ist empfehlenswert, dem Ranger bescheid zu geben, dass man sich auf den Hiking Trail begibt, da das Besuchen des Parks nicht ganz ungefährlich ist. Bei der Anmeldung im Park bekamen wir eine Liste, in die wir uns eintragen sollten. Nach unserer Wanderung sollten wir uns auch beim Ranger wieder abmelden. Geht man also verloren, kümmert sich der Ranger hoffentlich darum, dass man wiedergefunden wird.
Dass es in dem Park gefährlich sein kann, zeigen einem die vielen Warnschilder: Es gibt Florida Panthers (vergleichbar mit Pumas), Bären und vor allem Alligatoren. Davor hatte ich im Vorfeld besonders viel Respekt, weshalb ich mich auch nicht allein auf den Pfad begeben habe. Mein Freund Lars begleitete mich.
Der Pfad geht entlang der „Old Marco Road“, einer alten Straße. Allerdings gibt es auch einen alternativen Fußweg, der etwas dschungelartiger ist. Man kann diese Wanderung somit super als Rundweg machen.
Wir hatten gestern 28°C. Das klingt an sich erstmal nicht viel, aber in Florida ist es sehr schwül, sodass ich bereits auf den ersten 100 Metern extrem geschwitzt habe. Und das muss man dann noch weitere 5 Kilometer durchhalten. Wichtig ist, dass man Sonnenschutz, Moskitoschutz und viel Wasser dabei hat. Darauf weist der Ranger auch noch einmal hin. Auf dem Hinweg entschieden wir uns für den rechten Weg zum Cache. Vorher haben wir noch den auf dem Weg liegenden Cache GCRHZJ eingesammelt. Bis auf die Hitze hatten wir keine Probleme, Floridas ältesten Cache zu erreichen und das Finden stellte auch kein Problem dar, denn dieser hängt ganz offensichtlich im Baum herum. In einem Alligatorgebiet ist es auch nicht ratsam, in Bödennähe zu suchen.
Der Cache war prall gefüllt. Wir haben uns ins Logbuch eingetragen, ein paar Trackables getauscht und schon konnte der Rundweg fortgesetzt werden. Zunächst sahen wir „nur“ Geier, Schmetterlinge und Grashüpfer.
Doch dann kam uns eine Radfahrerin entgegen, die uns darauf hinwies, dass sie gerade einen Alligator gesehen hat. Wir sind der Spur gefolgt und tatsächlich: ein Alligator. Man muss schon genau hinsehen, um ihn im Wasser zu entdecken.
Ich habe mich vorher natürlich erkundigt, wie man sich im Falle einer Alligatorbegegnung zu verhalten hat. Meist sind diese ganz ruhig und sie greifen nur an, wenn man sie provoziert, anders als z.B. Krokodile. Sollten sie doch einmal angreifen, könnte man es noch schaffen wegzurennen. Die maximale Geschwindigkeit an Land beträgt bei Alligatoren 17 km/h. Sollte man dies nicht schaffen, so ist die empfindlichste Stelle der Alligatoren wohl das Auge und darauf sollte man einschlagen. Unser Alligator war zum Glück ganz ruhig und relaxte im Wasser.
Unsere Erwartungen an diese Cachetour wurden voll und ganz erfüllt und erschöpft, aber glücklich, konnten wir zu unserem Mietwagen zurückkehren.
Find‘ ich toll – „alte“ Caches beeindrucken mich auch immer sehr (und dementsprechend hochachtungsvoll fallen dann meine Logs aus…). Hätte ich sicher auch aufgesucht, wenn sich nur irgendwie die Gelegenheit geboten hätte.
Danke auch für den Link zu Saarfuchs – sehr wertvoll, da werd‘ ich sicher vor Reisen öfter drauf schauen. Vielen Dank!
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