Da ich Notifications für neue Caches in Berlin erhalte, ist mir aufgefallen, dass in letzter Zeit extrem viele Events veranstaltet werden. Berlin ist da natürlich auch ein Spezialfall: Viele Touristen aus aller Welt besuchen Berlin und veranstalten dann gern mal ein „Meet and Greet“. Fast wöchentlich findet solch ein Meet and Greet statt. Natürlich gibt es aber auch viele andere Events in Berlin: verschiedene Stammtische, CITOs, Events zu speziellen Tagen (z.B. Tag der Kuscheltiere). Ich hatte schon das Gefühl, dass sogar mehr Events als Caches veröffentlicht werden. Da ich mich aber nicht immer auf mein Gefühl verlasse, bin ich der Sache auf den Grund gegangen. Ich habe mir die Anzahl aller veröffentlichten Caches der letzten Jahre in Berlin angeschaut und den dazugehörigen Anteil der Events. Dies kann in folgender Grafik betrachtet werden (Stand 30.10.2018):
Bereits zum heutigen Stand (es fehlen noch zwei Monate) gab es in Berlin im Jahre 2018 mehr Events als im Jahre 2017. Außerdem fällt auf, dass nicht nur die Anzahl der Events steigt, auch der Anteil an den Neuveröffentlichungen steigt. Fast jede dritte Neuveröffentlichung in Berlin ist ein Event.
Aber woran liegt das? Werden Cacher immer gesprächiger? Gibt es immer mehr Bedarf, sich über das Hobby auszutauschen? Ist der schnell verdiente Eventpunkt einfach bequemer? Ich lasse diese Fragen einmal unbeantwortet stehen. Fest steht aber, dass irgendwann eine Maximalanzahl an Caches im Stadtgebiet erreicht sein wird, allein wegen der Abstandsregel. Wenn es dann nicht mehr möglich ist, irgendwann eine physische Dose auszulegen, bleiben nur noch die Events übrig.
Eine einfache Überschlagsrechnung liefert: Momentan hat Berlin 4502 aktive Caches mit einer Fläche von 891,8 km², das entspricht einer Dichte von 5,05 Caches pro Quadratkilometer. Die maximale Cachedichte, die erreicht werden kann, ist 44,5 Caches pro Quadratkilometer (siehe https://www.cachewiki.de/wiki/Cachedichte). Dann gibt es natürlich noch Flächen, die nicht bedost werden können. Bahnschienen, Privatgrundstücke etc. Trotzdem gibt es noch einige freie Flächen in Berlin und es können noch viele Dosen ausgelegt werden.
Klartext: es werden immer wenige neue Caches ausgelegt und immer mehr Events veröffentlicht.
Interessant wäre ob es überhaupt ein Nettowachstum bei den Geocaches gibt oder neue Publishes von Archivierungen „aufgefressen“ werden.
Ein Grund dürfte bei Groundspeak selbst liegen. Die belohnen Events ja oft mit Souvenirs, auch innerhalb dieser „Freunschaftsliga“.
Dazu kommt, zumindest bei uns, der Drang einzelner Cacher, JEDEN Tag einen Cache zu finden. Was natürlich immer schwieriger wird und mehr Fahrzeit bedeutet. Da helfen so strategisch günstig gesetzte Halbstunden-Events natürlich enorm.
Das liegt nicht nur am GeocachingHQ. Die von Kati angesprochenen Meet&Greet Events gibt es überall. Da fragt man sich schon was das soll, denn oft genug haben diese Events nicht mal 10 Logs. Bei einer Dauer von 30 min ist es allerdings auch nicht besonders attraktiv so ein Event zu besuchen, außer für den schnellen Punkt.
Und dann gibt es nicht wenige Cacher, die mehrere Events im Monat raushauen…
Also das mit der Abstandsregel kann ich nicht nachvollziehen #DICKERSMILEY
Ich vermute mal, daß ein Event einfach leichter zu publishen ist und weniger Wartung erfordert,
und nebenbei kann man noch seinen eigenen Cache (=Event) loggen. Was will man mehr?
Ich recycle meist meine Events, was früher beim Berolina-Listing übrigens gang und gäbe war.
Happy caching, Mic@
Wie meinst du das, dass du deine Events recyclest?
Schau Dir mal dieses alte GC-Listing hier an: https://coord.info/GC17XQG
Dort wurden alle monatlichen Berolina Stammtische aus dem Jahre 2008 angebildet, also von Januar bis Dezember. Weiterhin wurden vom Reviewer bei jedem Ortswechsel der Berolina die Koordinaten des Listings angepasst. Das meinte ich mit Event-Recycling, also quasi eine Überarbeitung eines bestehenden Listings.
Leider ist dieses Vorgehen vom HQ nicht gewollt und nicht gestattet. Ein Event hat an dem Ort stattzufinden, an dem die Listingkoordinaten sind. So kam es vor 3 Jahren zu der Umstellung auf ein monatliches Listing. Wir Berliner hätten sehr gut mit der alten Regelung leben können.
Also da würd ich sagen: am falschen Ende gespart 😉
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Bzgl. Meet&Greet Events hab ich mal unsere gemeinsame Datenquelle befragt:
in ganz Deutschland wurden 2018 nur 150 Meet&Greets gelistet, für Berlin ganze 6.
Suche mit Keywords „Meet&Greet“ bzw. „Meet & Greet“
Einige davon sind auch Vor-Events zu größeren Events und nur etwa 60% sind von Cache-Touristen. Allerdings sind da einige dabei, wo außer dem Veranstalter niemand sonst geloggt hat, und oft werden keine 10 Attended-Logs geschrieben. Da darf man sich schon fragen was der soziale Aspekt solcher Events sein soll 😉
Die wirkliche Zahl ist da wohl wesentlich höher. Die wenigsten nennen das Event dann Meet and Greet. Da heißt es dann „TeamXXX besucht Berlin“ oder „TeamXXX is visiting Germany“….
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Schön, dass mein Annahme der Event-Zunahme über die Jahre hinweg jetzt auch statistisch belegt wurde. Die Frage, die sich stellt, wie gehe ich selber damit um? Muss ich zu jedem Event hingehen oder verzichte ich darauf? Diese Frage muss jeder für sich selber beantworten.
Noch schwieriger wird es allerdings, wenn jemand wie ich seit Jahren eine monatliche Eventreihe veranstaltet, und sich dann von einigen Besuchern rechtfertigen muss, warum man denn nicht zu ihren Events gekommen ist (was allein schon aus Zeitgründen mir unmöglich ist).
Mir persönlich sind diese Massen an Berliner Events jedenfalls zu viel geworden. Durch diese Vielzahl verlieren auch besondere Events an Zugkraft, was ich eher schade finde. So wird diesen Ownern zum Teil auch die Motivation für weitere schöne Events genommen.
Danke für diese Statistik! Ich habe die selbe Beobachtung gemacht und ebenfalls Daten zusammengetragen. Im Sommer kamen auch noch massig CITOS (wie sauber ist der Tegler Forst mittlerweile eigentlich?) und Virtual Rewards raus. Im Moment werden wieder deutlich mehr physische Caches gepublisht, vielleicht lag es also auch ein Stück weit an dem langen heißen Sommer (Sommerloch?).
Ich gehe grundsätzlich nicht auf Events es sei denn, es gibt einen konkreten Anlass, der mich interessiert. Als Gummipunkt brauche ich das nicht. Überhaupt, finde ich, sollten sämtliche virtuelle Caches nicht in die Fundstatistik eingehen. Allein das würde diese inflationären Events eindämmen, ist aber sicher nicht im Sinne von Groundspeak,
@Debjay
Es ist schön das du meine CITOs erwähnst, ich finde es nur etwas unprofessionell etwas zu kritisieren wo man noch nie mitgemacht hat. Ich denke ein CITO hat wohl ein ganz anderen Sinn als ein Meet and Greet oder? Aber meckern kannste und das sehr gut…. Des weiteren muss ich ja nicht erwähnen wie viele Caches ich im Jahr lege, das sind deutlich mehr als Events! Bevor du solche Daten sammelst, schaue doch einfach mal vorbei und du wirst sehen wie viel Müll und es geht ja nicht nur um Müll anfällt. Auch du hast ein „sinnloses“ Event veranstaltet… https://coord.info/GC7GRYW
Welches am Anfang auf 15 Teilnehmer begrenzt war (ist das Sinn eines Events?)
Hier die Announcment:
tAnnouncement
01/14/2018
Die Adresse ist natürlich Rykestraße 17, habe ich eben im Listing aktualisiert. Danke an Karottensaft für den Hinweis!
Mit 15 Teilnehmern sind wir jetzt auch voll. Also sagt bitte bescheid, falls ihr nicht kommen könnt, damit jemand anderes die Chance hat.
Es ist immer ganz doof wenn man über andere meckert, aber selber nichts besser macht…
Meine Events werden immer qualitativer, das können dir die Besucher bestätigen!
Also informiere dich richtig oder halt den Mund!
Und genau wegen solcher unentspannten Menschen gehe ich nicht gerne zu Events.
Ich kann mir mehrere Gründe vorstellen, warum es mittlerweile mehr Events gibt. Zum einen die schon genannte Gründe, dass es ein „schneller Statistikpunkt“ mit wenig Aufwand ist, das HQ die Events mit Souvenirs quasi forciert usw. Auf der anderen Seite haben sich aber auch einige Event-Reihen oder Stammtische mit der Zeit erst etabliert. Und grundsätzlich macht Cachen in der Community (zumindest mir) wesentlich mehr Spaß.
Zu Debjay: Ich finde es auch nicht verwerflich wenn jemand von Event zu Event geht um sich „Gummipunkte“ zu holen. Immerhin gibt es auch Cacher die Statistik-Dosen legen. Die Events schaden zumindest keinem, wohingegen die irgendwo hingeworfenen Filmdosen oder Nanos durch die Abstandsregel einen gewissen Umkreis „besetzen“.