Geocaching in Dublin und GC43

Im September waren mein Freund und ich gemeinsam nach Irland gereist. Von Berlin aus ist man mit dem Flugzeug innerhalb von zweieinhalb Stunden in Dublin. Die Entscheidung für Irland fiel dabei relativ spontan und wir hatten uns für einen Wanderurlaub im County Kerry entschieden. (Dazu folgt ein separater Beitrag.) Wir hatten aber auch zwei, drei Tage Zeit, um die irische Hauptstadt Dublin zu erkunden.

Lage von Dublin in Irland

Viele Cacher denken bei Irland und Dublin sicherlich sofort an den GC43, Europas ältesten Cache. Natürlich haben wir diesen auch besucht, dazu jedoch später mehr. (Achtung! Spoiler weiter unten.)

Die Ankunft in Dublin gestaltete sich als Berlinerin etwas nervenaufreibend. Vom Flughafen aus gibt es nur Busverbindungen in die Innenstadt. Es gibt keine extra Busspuren, sodass man im Bus mit den anderen Autos im Stau steht. Dies dauerte entsprechend. Ab einem gewissen Punkt empfiehlt es sich dann, in der Innenstadt einfach auszusteigen und weiter zu laufen. Da ist man schneller unterwegs.

Mit dem Bus im Stau

Wir hatten ein Hotel in zentraler Lage, sodass wir die meisten Touren problemlos zu Fuß absolvieren konnten. Auf den ersten Blick wirkt Dublin erstmal nicht so spektakulär. Recht grau und regnerisch (es ist immerhin Irland). Außerdem ist Essen gehen sogar teurer als in Berlin. Nach ein paar Tagen war es dann aber die Stimmung in Dublin, die es uns angetan hat. Die Iren, denen wir begegneten, waren alle sehr freundliche Menschen. Wir wurden mehrfach gefragt, ob man uns helfen könne, als wir für einen Cache mal wieder auf das GPS-Gerät geschaut haben, und die vielen Pubs in der Innenstadt tragen extrem zur Gemütlichkeit bei. In fast jedem Pub findet zudem noch Livemusik statt.

Mein erster Cache in Dublin: “Alive, alive, oh” an der Statue von Molly Malone.

Wir haben nicht extrem viele Caches gesucht, dafür haben wir versucht, besondere herauszupicken. Natürlich halfen auch hier wieder Adventure Lab Caches, um die Stadt gut kennenzulernen. Allerdings konnte ich keinen davon vollständig abschließen, da die Stationen teilweise zu weit voneinander entfernt waren oder diese von Öffnungszeiten abhingen. (Manchmal habe ich auch einfach nicht mehr dran gedacht.) Wir haben aber einen Wherigo-Cache absolviert, an den wir wirklich immer denken mussten: I love Dublin. Dieser Cache hat die Besonderheit, dass man die Stationen nicht kennt. Man muss zehn von den 30 Stationen finden, die sich der Owner gedacht hat, dass diese sehenswerte Orte von Dublin seien. Wir haben uns also die Stadt aufmerksam angeschaut und jedes Mal, wenn wir dachten, das könnte doch jetzt eine Sehenswürdigkeit sein, die Wherigo-App geöffnet und gecheckt, ob wir wieder eine Station gefunden haben. Wenn man sogar 25 dieser Orte findet, kann man noch den Bonus zu diesem Cache loggen. Dies ist uns nicht gelungen. Wir hatten gerade so zehn Orte ausfindig machen können.

St. Patrick’s Cathedral

Ein weiterer besonderer Cache war dabei der Secret Call. Dieser war im August 2020 sogar Geocache of the Week. Auf diesen sind wir eher zufällig gestoßen und ich freue mich auch darüber. Das ist wieder ein Cache der etwas anderen Art und solltet ihr einmal in Dublin sein, dann geht diesen unbedingt an.

Statue von Oscar Wilde im Marrion Square Park, zugehöriger Earthcache: The colourful Oscar Wilde – D_Leslie_A #106

Die virtuellen Caches Northside Pub Crawl und Southside Pub Crawl führen euch zu vielen Pubs der Stadt, eben das, was Dublin ausmacht. Wir haben diese jedoch nicht absolviert, da jeder von ihnen um die 20 Stationen hat, was für einen virtuellen Cache dann doch sehr viel ist. Da muss man dann mal ganz viel Zeit und Lust mitbringen, um von Pub zu Pub zu ziehen.

Alt trifft auf Neu am Ufer des Flusses Liffey

Und dann ist da ja noch Europe’s First, der Cache mit der GC-Nummer GC43. Dieser liegt im kleinen Örtchen Bray, das man problemlos von Dublin aus mit der S-Bahn erreicht. Die Fahrt dauert ungefähr eine halbe Stunde und anschließend ist man gefühlt in einer anderen Welt. Bray liegt an der Irischen See und hat eine sehr lange Strandpromenade, ein Ort zum Entspannen.

Blick aufs Meer in Bray

Vom Bahnhof zu GC43 sind es ca. 2,5 Kilometer, also ein schöner Spaziergang. Auf dem Weg dahin gibt es auch schon viele andere Caches, die sich sogar auf GC43 eingestellt haben. Teilweise steht in den Listings, dass man ja eh nur wegen GC43 hier sei und man diesen Cache ja auf dem Weg dahin mitmachen kann. Dann gibt es noch einen Wherigo, der an GC43 vorbeiführt, den wir allerdings aufgrund der hohen Terrainwertung abgebrochen haben. Und die Fragen der vielen Earthcaches habe ich bis heute noch nicht beantwortet.

Auf dem Weg zu GC43

Der Cache selbst liegt dann etwas abseits des Weges an einem Hang mitten im Grünen. Man ist dort recht ungestört und hat einen herrlichen Blick auf die Irische See. Das Finden stellt kein Problem dar, auch führt bereits ein kleiner Trampelpfad direkt zum Cache. Trotzdem ist der Cache natürlich etwas ganz Besonderes: der erste Cache in Europa. Es ist auch schön, dass dieser noch aktiv ist. Der erste Cache Deutschlands, First Germany (GC77), wurde leider bereits vor über acht Jahren archiviert. Ich hatte damals noch das Glück, ihn finden zu dürfen.

Blick vom GC43 aufs Meer

Der Cache

Beim Herausholen des Logbuchs

Europe’s First wurde am 03.06.2000 versteckt und hat erst knapp über 8000 Funde. Für so einen besonderen Cache sind das dann doch noch recht wenig Funde, ca. ein Fund pro Tag. Das mag aber wohl daran liegen, dass der Cache auf einer Insel liegt und somit nicht mit dem europäischen Festland verbunden ist, und dass der Cache nicht mal eben schnell mit dem Auto machbar ist. Ein bisschen Laufen ist schon notwendig. Aber genau das ist es, was zur Stimmung vor Ort beiträgt. Etwas Einsamkeit, frische Seeluft und saftiges Grün.

Wenn ihr also in Dublin seid und überlegt, ob ihr auch GC43 besuchen solltet, so gibt es von mir ein definitives JA. Nicht nur wegen des Caches, auch der Ort Bray vermittelt direkt Urlaubsfeeling. Plant am besten ein bisschen mehr Zeit ein.

7 Kommentare zu “Geocaching in Dublin und GC43

  1. Joflvo

    Oha. Ich hab 2018 ein paar Caches in Dublin gemacht. Da war gc43 noch eine munitions Kiste ich fand die Aussicht dort einfach spitze. ❤️

    1. Christian

      Bist Du Dir da sicher!? Der GC40 in Belgien ist eine Munbox, zumindest früher. Aber der GC43 sah 2010 schon genauso aus, wie auf dem Foto von Kati. Aber ok, es ist bestimmt nicht mehr dieselbe Dose wie damals, bei „meiner“ waren auch die Laschen mit Camo beklebt 🙂

      Ansonsten noch generell: Die Pub Crawl Virtuals gehen schon lange nicht mehr so ganz richtig. Ich habe beide vor unserem letzten Besuch virtuell gelöst und mit viel Arbeit dann auch das jeweils gesuchte Final gefunden. Am Ende braucht man ja nur je ein Foto, meine ich.

      Dann würde ich z.B. noch am Hafen zum Poolbeg Lighthouse gehen, das war ein ganz netter Spaziergang in Verbindung mit einem alten Multi: GCN2T6 – The pile ends

      Für Fans gäbe es dann noch den Virtual GCGTD/ – The Black Rose auf Howth, das ist das Grab von Phil Lynott, dem Sänger von Thin Lizzy.

      Und etwas südlich in den Hügeln wäre noch der GCP1PC – Where Eagles Dare. Das ist ein toller Tradi, der einen wunderbaren Spaziergang durch’s Moor benötigt und der dann einen sagenhaften Ausblick über einen kleinen See, ein Herrenhaus und die angrenzenden Hügel bietet.

  2. capsai

    Jaaaa Irland, schöner Bericht.

    GC43 hab ich natürlich auch schon mit Predator1337 gemacht, allerdings waren wir im November und es war teilweise echt schweinekalt 😀

  3. Pingback: ‚First‘ in Europe – ein ganz besonderer Ausflug – Die Welt von kati1988

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