Germany goes A.P.E. – Bericht von predator1337

Die Dresdner sind von ihrem kleinen Brasilientrip zurückgekehrt und berichten hier im Blog von ihrem Erlebnis. Den Anfang macht predator1337, der auch nochmal einige Zusatzinformationen zu den A.P.E.-Caches in seinen Bericht eingebaut hat.

„Als Geocaching 2001 noch in den Kinderschuhen steckte, lief der Film „Planet der Affen“ in den Kinos an.

Bei der Bezeichnung APE, englisch für Affe, handelt es sich hierbei um ein Akronym für Alternative Primate Evolution.

Um Geocaching bekannter zu machen, versteckte Groundspeak in Zusammenarbeit mit 20th Century Fox weltweit an teilweise Originalschauplätzen 13 sogenannte Project A.P.E. Caches.

Jeder Cache bestand aus einer großen Munitionskiste (mittlere Mörser M252 Kaliber 81mm, teilweise auch für M224 Mörser Kaliber 66m) und wurden nicht mehr ersetzt, wenn sie gemuggelt wurden und die Listings wurden archiviert.

Das besondere an dieser Cache Art war das eigene Icon und unterteilt wurden sie in Missionen:

Mission 1: Devil’s Spoon, Kalifornien, USA. Archiviert.
Mission 2: Club Suave, Oregon, USA. Archiviert.
Mission 3: Grahm’s Link, New York, USA. In den Tradi Return of the Planet of the Apes” umgewandelt.
Mission 4: Southern Bowl, Brasilien.
Mission 5: Fork in the Canyon, Kalifornien, USA. Archiviert.
Mission 6: Asian Arms, Japan. Archiviert.
Mission 7: Crab Creek, Maryland, USA. Archiviert.
Mission 8: Wattle’s Edge, Australien. Archiviert.
Special Mission: PLANET OF THE APES Premiere!, New York. Archiviert.
Mission 9: Tunnel of Light, Washington, USA. Archiviert.
Mission 10a: River Bearer, Georgia, USA. Archiviert.
Mission 10b: Meridian Snake, Großbritannien. Archiviert.
Mission 11: Tallow’s Sand, New South Wales, Australien. Archiviert.
Mission 12: Blind Canal, Illinois, USA. Archiviert.

Anhand der obrigen Liste kann man entnehmen, dass nur noch ein einziger Cache aktiv ist: Mission 4: Southern Bowl im Parque Estadual Intervales 200 Km südwestlich von Sao Paulo.

Der Cache wurde bisher 252 mal gefunden und hat sich somit zu einer Art „Must have“ für Cacher auf der ganzen Welt entwickelt.

Mission 4: Southern Bowl, der letzte seiner Art, war also der Auslöser einer organisierten Gruppenreise.

Die Idee entstand Dezember 2014 durch Daniel Pflieger, Mitarbeiter bei GeheimPunkt (www.kati1988.de berichtete).

Im Gespräch mit Daniel kam heraus, dass er das Headquarter in Seattle besuchte und noch der A.P.E. auf seiner Wunschliste stand. Da es sicherlich noch mehr Sympathisanten für die Reise gibt, wurde eine Facebook Gruppe gegründet, um das Interesse abzuklopfen.

Ich selbst habe von dieser Aktion auf der Facebookseite von Gocacher gelesen und war echt hin und hergerissen und nach dem ich 2 Nächte drüber geschlafen habe, kam ich zu dem Entschluss „Das ist verrückt, das ist genau dein Ding, da hab ich Bock drauf, da will ich unbedingt mit“ – und wer mich kennt, weiß, dass ich so gut wie jeden Mist mitmache 😉

Vorteil an der Organisation über GeheimPunkt war, ich musste mich nicht um den Flug, das Hotel und Dinge vor Ort wie Mobilität kümmern.

Ich brauchte mich nur zur Reise anmelden, Reisepaß beantragen und Impfungen auffrischen.

Die Impfungen betreffend brauchte ich nicht mehr viel, meine Impfungen waren noch aktuell, einzig eine Gelbfieberimpfung benötigte ich noch.

Diese bekam ich im Tropeninstitut im Krankenhaus Friedrichstadt. Tollwut hätte man noch Impfen können, hielt der Arzt aber für übertrieben und Malariaimpfungen gibt es keine, sondern nur Tabletten zum Vorbeugen, unser Reiseziel war aber kein Malariagebiet.

Die Impfung musste ich gleich vor Ort bezahlen, Kostenpunkt ca 50 Euro, ich konnte mir das Geld bei der Krankenkasse wiedererstatten lassen, das macht aber nicht jede.

Schließlich ist der große Tag gekommen, am 20.5. machte ich mich zusammen mit Kleinzschachwitzer auf den Weg von Dresden nach Frankfurt Main, wo unser Flug nach Madrid starten sollte.

Die 26 Teilnehmer dieser Expedition trafen sich dort im Rahmen eines Geocaching-Events, die Zeit bis zur Gepäckabgabe und zum Boarding wurde sinnvoll genutzt und wir sammelten im kleinen Rudel noch ein paar Caches im näheren Umfeld des Flughafens ein.

Schließlich konnten wir das Gepäck abgeben und danach ging es durch den Sicherheitscheck und zum Boarding. Für mich war das in der Hinsicht etwas aufregend, da ich das erste mal geflogen bin. Aber Kleinzschachwitzer passte ja super auf mich auf 😉 und so ging alles reibungslos über die Bühne.

Der Flug nach Madrid war wenig spektakulär, er dauerte ca. 2 Stunden und da ich einen Fensterplatz ergattert habe, schaute ich die ganze Zeit aus dem Fenster und war mehr als begeistert und so verging die Zeit wie im Flug 🙂

Madrid erreichten wir zum Sonnenuntergang und nachdem wir aus dem Flieger ausgestiegen sind, ging es erst mal zum Event und dann weiter zum zum Gate, um den Flug nach São Paulo anzutreten.

Es war ein Flug über Nacht und dauerte ca. 11 Stunden, an Schlaf war nicht zu denken, ich bin immer mal weg gedöst und nach 30 Minuten wieder erwacht.

Schließlich sind wir gegen 5 Uhr Ortszeit gelandet (Die Zeitverschiebung beträgt übrigens 5 Stunden) und standen eine Stunde später vor dem Flughafen und warteten auf den Bus zum Hotel in Capão Bonito, 30 Km vom A.P.E. Cache und 170 Km von São Paulo entfernt.

Die Busfahrt zog sich auch etwas hin, allein die Fahrt durch São Paulo dauerte eine Ewigkeit.

Zu sehen gab es ein Hochhaus neben dem anderen, nach einer gefühlten Stunde waren wir raus aus der Stadt und wir setzten unsere Fahrt durch wunderschöne Landschaften fort, hier und da sahen wir mal eine Ortschaft, ansonsten immer mehr Natur.

Schließlich sind wir in Capão Bonito angekommen und bezogen unsere Hotelzimmer.

Für den Tag waren keine weitere Aktivitäten geplant, also wurde erst mal der Ort erkundet und der Earthcache besucht.

Am 22.5. sollte es dann das erste mal in den Park gehen. Die Busfahrt dauerte schon eine Weile, die Straßenverhältnisse waren nicht die besten, außerdem setzte der Bus mehrmals auf und wir überquerten eine Brücke, die für mich nicht so ganz vertrauenserweckend aussieht, aber wir erreichten den Park und dort mussten wir erst mal einen Zettel über unseren Verbleib ausfüllen.

Dann ging die Cacherei los, wir machten uns so langsam auf den Weg zu einer ganz bestimmten Dose und sammelten dabei allerhand Beifang in Form von Tradis, Earthcaches und Wherigos ein.

Das Wetter war sehr warm, wenn man bedenkt, dass dort bald Winter ist, denn die Jahreszeiten sind genau umgekehrt. Läuft man offene Wege entlang, fängt man schon an zu schwitzen, kriecht man aber durchs Unterholz im Schatten rum, ist es angenehm kühl, durch die sehr dichte Belaubung kommt recht wenig Sonnenlicht und es wehte gelegentlich mal ein kleines Lüftchen.

Der Weg zur Dose wurde immer abenteuerlicher, über Stock und Stein marschierten wir durch den Dschungel, der immer dichter wurde und dann standen wir am Ziel: für den einen Muggel eine alte Munitionskiste, für Cacher die blaue Mauritius unter den Geocaches.

Wir knipsten viele Bilder, das Logbuch wurde signiert und wir haben insgesamt eine Einkaufstüte voll mit Trackables abgelegt.

Überglücklich über den Fund ging es dann zum Grill-Event, wo wir eine Gruppe einheimischer Cacher kennenlernten, die extra aus Rio de Janeiro angereist sind.

Für sie war das eine kleine Sensation, dass 26 Cacher aus Deutschland wegen dem A.P.E. Cache anreisen, außerdem ist das Event das aktuell größte in Brasilien gewesen.

Im Gespräch kam raus, dass es unter 200 Millionen Einwohnern gerade einmal 2000 Geocacher gibt, von denen wiederum nur 50 aktiv sind. Außerdem gibt es aktuell 2000 Geocaches in Brasilien, denn das Hobby ist dort, im Gegensatz zu Deutschland, nicht sehr verbreitet: während sich bei uns Hinz und Kunz einfach die App auf dem Smartphone installieren und los suchen kann, ist Geocaching dort ein Hobby nur für gut Betuchte mit Geld. Weiterhin kommt man hier mit Englisch nicht weiter, denn die Sprache wird nur an Privatschulen gelehrt, welche auch nur von Kindern besucht werden, deren Eltern Geld haben.

Landessprache ist Portugiesisch und ein paar Brocken lernt man recht fix, denn bei vielen Wörtern lässt sich die Bedeutung recht schnell erahnen. Ich kann z.b. mittlerweile ein Bier bestellen 🙂

Nach dem Event wurde dann noch weiter gecacht und dann 17:30 machten wir uns auf den Rückweg ins Hotel, den Tag ausklingen lassen und Abendbrot essen.

Am nächsten Tag ging es wieder zum Cachen in den Park und im Vorfeld wurde sogar ein Cito organisiert.

Zum Mittag organisierten unsere Gäste aus Rio ein leckeres Barbecue, auch mit diversen Alkoholika. Das Bier war jetzt nicht so toll, es schmeckte mehr wie Wasser, aber die Caipirinhas waren sehr gut 🙂

Danach wurde der Park weiter leergecacht und am späten Nachmittag ging es dann zurück nach Capão Bonito und abends waren wir mit unseren Gästen zum Pizza essen verabredet.

Am dritten Tag besuchten wir einen sehr schönen und weitläufigen Canyon, welcher ein wenig an die Sächsische Schweiz erinnerte. Auch hier gab es wieder viel zu sehen, schöne Aussichten, einen Wasserfall und auf dem Rückweg fanden wir bei einer Pause wild wachsende Orangen, die gekostet wurden – und für sauer befunden wurden.

Fazit:

Die Reise hat sich mehr als gelohnt, es gab sehr viel zu sehen und zu erleben, es war teilweise eine Reizüberflutung.

Auch die Begegnung mit den Cachern aus Rio war sehr aufschlussreich, dank ihnen konnten wir ein paar Einblicke in die Cacherszene Brasiliens bekommen.

Unter den Mitreisenden haben sich auch sehr schnell Kontakte verknüpft, so dass wir uns zu einem super Team entwickelt haben, auch wenn sich zeitweise kleinere Grüppchen bildeten, insgesamt war es ein super Trip mit super Leuten, zumal ich auch kein Problem damit habe, mit fremden Leuten cachen zu gehen und würde sich die Gelegenheit bieten, ich würde sicher wieder eine organisierte Gruppenreise zum Cachen antreten.“

5 Kommentare zu “Germany goes A.P.E. – Bericht von predator1337

  1. Pingback: Das war Germany goes A.P.E. - Neues für Nerze, Stoff für Mettwurst

  2. Bergfex2000

    Vielen Dank, Arne, für den tollen Bericht!! Ich kann mir das Aufgeschriebene gewissermaßen bildlich vorstellen! 😉

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