Reisebericht: Cachen am Gardasee

Vor zwei Wochen war ich mit meiner Freundin Sarah am Gardasee. Wir hatten für 6 Nächte ein Hotel in Torbole gebucht, also im Norden des Gardasees. Ich hatte mir vorher keine speziellen Caches rausgesucht, sondern wollte mich einfach überraschen lassen, was mich in dieser Gegend so erwartet.

Mit den Füßen im Gardasee

Mit den Füßen im Gardasee

Am ersten Tag des Urlaubs sind wir also einfach mal losgelaufen und ließen uns von den Caches führen. Am Ufer liefen wir Richtung Westen zum Ort Riva del Garda. Es fiel dort bereits auf, dass es am Gardasee sehr viele Traditional Caches gibt, teilweise gehören diese sogar zu einer Cacheserie rund um den Gardasee. Andere Cachetypen findet man eher selten. Die Dosen sind dabei nichts Besonderes. Meist eine Filmdose oder ein Petling mit einem nicht gewarteten Logbuch. Im Urlaub kann ich darüber aber besser hinwegsehen, denn da dient das Geocaching eher dazu, die Umgebung zu erkunden und neue Orte zu entdecken.

Von Riva del Garda aus starten mehrere Fähren (von Torbole aus wäre auch schon eine gestartet). Es reicht dabei völlig aus, eine normale Fähre vom Linienverkehr zu nutzen. Damit kommt man genauso von A nach B und sieht auch dasselbe. Wir haben uns dazu entschlossen, mit der Fähre die bekannten Orte Limone und Malcesine anzufahren.

Riva del Garda

Riva del Garda

Limone

Limone

Malcesine

Malcesine

Generell gibt es in den Orten nicht viele Caches. Limone hat zwei Traditional Caches, welche wir auch gemacht haben. Einer davon war ein von Urlaubern platzierter Cache, der in einem miserablen Zustand ist. Die Plastedose ist leider kaputt. In Malcesine befinden sich zwei Caches direkt an der Burg. Ein Traditional und ein Earthcache. Wir haben uns dabei nur für den ersten entschieden, da der angegebene Wegpunkt im Earthcache nicht so leicht zu erreichen schien.

Geocaching in Malcesine

Geocaching in Malcesine

Obwohl es nicht so viele Caches in den Orten Riva, Limone und Malcesine gibt, ist trotzdem etwas für die Statistikfreunde dabei: Mit diesem kleinen Fährenausflug haben wir in drei Bundesländern Italiens Caches gefunden.

Am nächsten Tag haben wir mit dem Auto einen Tagesausflug nach Verona unternommen. Die Stadt wimmelt nur so vor Touristen und ich war froh, dass uns der ein oder andere Cache doch mal in eine ruhige Seitengasse geführt hat. Es gibt mehrere Multis, die sicherlich gute Stadtführungen bieten, allerdings dauern diese auch immer so drei Stunden. Daher haben wir uns dagegen entschieden und uns einen Cache der selteneren Art ausgesucht: einen Wherigo. Der Cache La fuga di Dante/Dante’s escape from hell führt ebenfalls an interessanten Sehenswürdigkeiten vorbei, wozu auch der berühmte Balkon von Julia (aus Shakespeares Romeo und Julia) zählt. Dieser Ort ist meines Erachtens völlig überbewertet. Ganz viele Touristen quetschen sich in einen kleinen Innenhof, um einen noch kleineren Balkon zu sehen. Dabei habe ich gelesen, dass zu der Zeit, als Shakespeare das Stück geschrieben hat, gar kein Balkon vorhanden war. Wir folgten jedenfalls weiter den Spuren von Dante und konnten die Dose leider nicht finden. Der Cache ist nun auch deaktiviert. Wir haben aber trotzdem Spaß bei dieser anderen Art der Stadtführung gehabt.

Vor der Arena in Verona

Vor der Arena in Verona

Auch ein weiterer Cache, den wir nicht finden konnten, führte uns an einen schönen Ort: Re Teodorico. Von hier aus hat man wirklich einen fabelhaften Blick über Verona und die vielen Touristen bleiben entfernt. Vielleicht auch, weil man erstmal ein paar Stufen überwinden muss, um dort hinzukommen.

Verona

Verona

Die darauffolgenden Tage haben wir uns wieder die Umgebung rund um Torbole genauer angeschaut. Bis jetzt hatten wir viele Mikro-Caches gefunden. Dabei hatte ich extra viele TBs aus Deutschland mitgenommen. Eines unserer Ziele war daher das TB-Hotel Travelbug & Geocoin Hotel – Surfer’s Paradise auf dem Monte Brione. Auf dem Weg dorthin kommt man auch am Forte Garda vorbei, einer alten Bunkeranlage auf dem Berg. Darüber hat Saarfuchs bereits in seinem Blog berichtet. Wir standen aber leider vor einer verschlossenen Tür und konnten das Objekt nicht von innen besichtigen. Interessant war es aber trotzdem.

Forte Garda

Forte Garda

Um diesen Cache zu erreichen, mussten wir ein paar Höhenmeter überwinden. So war es auch bei den Caches an den darauffolgenden Tagen. Unser nächstes Ziel war dabei die Stadt Arco. Diese Stadt ist ein wahres Paradies für Kletterfreunde. In der Alstadt befindet sich ein Outdoorgeschäft neben dem nächsten und in den nahegelegenen Bergen wurden Klettersteige errichtet. So entdeckt man auf der Geocaching-Karte auch ein paar T5er, das Klettern überließen wir jedoch anderen Cachern. Arco besitzt zum Glück auch eine tolle Burg und natürlich liegt dort auch ein Cache. Hier hatten wir wieder einen fabelhaften Blick.

Arco

Arco

Generell gibt es in der Umgebung viele Burgen. Auch auf unserer letzten Tour nach Nago (zu Fuß), kamen wir an einer alten Burg vorbei. Dazu gibt es passenderweise den Cache Castel Penede-C&C. Der Weg dorthin ist einfach traumhaft. Zwar ist der Anstieg etwas anstrengend, aber man ist teilweise noch schneller als die dort fahrenden Mountainbiker und man kommt an vielen schönen Weinfeldern vorbei.

Beim Cachen zwischen Torbole und Nago

Beim Cachen zwischen Torbole und Nago

Wein bei Nago

Wein bei Nago

Fazit: Die Caches am Gardasee sind qualitativ alle nicht überwältigend. Die Landschaft und die Architektur hingegen sind einfach fabelhaft und das Geocaching schafft es, zu diesen schönen Orten zu führen. Für einen reinen Geocachingurlaub würde ich den Gardasee nicht empfehlen. Ein zweites Hobby wäre da noch hilfreich. So kann man z.B. windsurfen, stand-up-paddeln, klettern, mountainbiken, wandern oder einfach mal entspannend am See liegen und sich bräunen (das haben wir auch mal gemacht).

4 Kommentare zu “Reisebericht: Cachen am Gardasee

  1. Saarfuchs

    Sehr schöner Bericht mit tollen Fotos, der Lust macht, mal wieder an den Gardasee zu fahren!

    Danke für die Verlinkung zu meinem kleinen Bunkerbericht!

    Viele Grüße aus dem Saarland
    Jörg

  2. L. Naumann (Tholmer1968)

    Hallo Kati1988,
    sehr schöner Bericht über eine bestimmt tolle Gegend.
    Ich war letztens 2 Wochen in Kroatien an der Küste unterwegs. Dort ist die Situation ähnlich, wie Du sie beschrieben hast. In der Mehrzahl Tradis, welche häufig schlecht gepflegt sind. Genauso hatte ich Probleme meinen TB irgendwo unterzubringen.
    Mein Fazit fällt wie Deins aus. Für reines Geocachen nicht unbedingt geeignet. Viele Caches sind mehrsprachrig oder sogar nur deutsch gelistet als kleiner Vorteil.

    Viele Grüße aus Sachsen
    Lutz

  3. LosTresViajeros

    Hallo Kati,
    hübscher Bericht. Kaum zu glauben, aber wir waren noch nie am Gardasee, dabei ist das von Innsbruck nur ein Katzensprung entfernt…

    Wir waren heuer im Sommer im Baskenland, da ist die Cache-Lage ganz ähnlich: Die Auffassungen, was denn genau eine Dose (ein löchriges Plastiktütchen?) oder ein Logbuch (ein zerknüllter Kassabon?) sei, divergieren tatsächlich stark im Nord-Süd-Gefälle. Und genau wie bei Dir wurden wir oftmals in der Hoffnung auf einen Cache an wunderschöne Orte gelockt – für die Statistik sah’s dann am Ende aber mau aus – aber macht nix. Schön war’s dennoch.

    LG
    LosTresViajeros

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