Vor einem Monat sind mein Freund und ich nach Florida geflogen. Für uns beide war dies der erste Besuch in den USA. Anlass dieser Reise war eine dienstliche Tätigkeit meines Freundes in Bonita Springs. Da man nicht alle Tage nach Florida fliegt, haben wir uns einiges vorgenommen und haben diese Reise zu einer Rundreise gemacht. Wir starteten in Miami, haben uns einen Mietwagen genommen und sind am selben Tag noch nach Bonita Springs weiter gefahren. Nach fünf Tagen Aufenthalt in Bonita Springs sind wir an der Westküste Floridas in den Norden zu der Stadt Tampa gefahren, um dort eine Nacht zu verweilen. Anschließend ging es für drei Tage weiter nach Orlando und danach wieder südlich für drei weitere Tage nach North Miami.
Der Urlaub war nicht als Cacheurlaub geplant (was sowieso eher selten der Fall ist). Wir schauen uns immer gern die Sehenswürdigkeiten der Umgebung an und schauen dann, was es für interessante Caches gibt. Ich hatte cachetechnisch nur ein wirkliches Ziel: GCFA – Floridas ältester Cache. Darüber hatte ich bereits einen extra Beitrag geschrieben, da dieser Cache es auch wirklich wert ist.
Die ersten Tage verbrachten wir in Bonita Springs und wir waren dort in einer sehr luxuriösen Umgebung, wahrscheinlich nicht vergleichbar mit dem Rest von Florida. Unser Hotel hatte mehrere Pools mit mehreren Rutschen und man konnte sich eigentlich auch den ganzen Tag auf dem Hotelgelände aufhalten. Denn eins fiel uns natürlich gleich zum Anfang auf: In Florida ist es schwül, sehr schwül. Wenn man nicht gerade im Inneren eines Gebäudes ist, wo die Klimaanlagen immer viel zu kalt eingestellt sind, schwitzt man bei jeder Gelegenheit. Während mein Freund seinem dienstlichen Geschäft nachging, hatte ich die Zeit, allein mit dem Mietwagen die Umgebung ein wenig zu erkunden. Teilweise hatte ich das auch zu Fuß probiert, aber Amerika scheint nicht für Fußgänger ausgelegt zu sein und zu vielen Orten kommt man wirklich nur mit dem Auto. Außerdem ist die Entfernung von Cache zu Cache häufig größer als in Deutschland.
An einem Tag hatte ich mir eine Cacherunde im Lovers Key State Park vorgenommen. Wie auf der Karte erkennbar ist, liegen dort Caches dicht beieinander. Allerdings hatte ich übersehen, dass jeder Cache auf einer anderen Halbinsel liegt und so kann man diese Caches leider nicht als Runde gehen. Man läuft immer wieder in eine Sackgasse hinein, um dann in die nächse Sackgasse zu gelangen. Hinzu kam die unerträgliche Hitze und ich habe es einfach nicht geschafft, alle Caches in diesem State Park zu finden. Aber eine Besonderheit gab es dann noch: Ich habe andere Geocacher getroffen, direkt aus den USA. Ich konnte mich gut mit denen austauschen und so habe ich auch gelernt, dass die Abkürzung für Geocaches in deren Jargon „Geos“ heißt. Auch bei der Navigation musste ich mich erst orientieren, wenn die einheimischen Geocachern davon reden, in wieviel Fuß die Dose entfernt liegt. An dieser Stelle grüße ich die Geocacher Family Finders und deren Freunde.
In diesem State Park sah ich bereits die ersten Warnschilder für Alligatoren. Diese habe ich zum Glück nicht angetroffen, dafür aber viele exotische Vögel gesehen. Wie auch in den anderen State Parks üblich, musste man hier Eintritt bezahlen, um den Park besuchen zu können.
An unserem letzten Tag in Bonita Springs haben wir den Ausflug zu Floridas ältestem Cache unternommen. Auf dem Weg dahin gab es auch noch den einen oder anderen interessanten Cache, z.B. den virtuellen Cache Last Train from Naples.
Den Tag darauf ging es dann schon nach Tampa. Wir haben einen kleinen Zwischenstopp in Sarasota am Siesta Beach gemacht. Das ist der weißeste Strand, den ich bisher gesehen habe (wenn man das Wort „weiß“ steigern kann). Hier wollte ich nur einen schnellen Statistikcache finden und bemerkte die örtlichen Schwierigkeiten von Cacheverstecken. Palmen bieten unendlich viele Möglichkeiten zum Verstecken von kleinen Dosen, entsprechend lange habe ich am Cache Don’t you want a cabana 2? gesucht.
Weiterhin lag der virtuelle Cache See Cows? auf dem Weg nach Tampa. Dieser Cache befindet sich an einer Manatee Viewing Station. Manatees sind Rundschwanzseekühe, die sich im Winter gern ins Landesinnere wagen, da dort das Wasser wärmer ist. Leider waren wir im April da, zu dieser Zeit befinden diese sich schon wieder draußen im Ozean. Wir hatten an dieser Viewing Station aber die Möglichkeit, Haie zu sehen. Außerdem konnten wir Rochen streicheln.
Als wir in Tampa ankamen, hatten wir Starkregen. Wir suchten noch wenige Caches rund um unsere Unterkunft und nahmen uns den Stadtrundgang für den darauffolgenden Tag vor.
Für den Stadtrundgang hatten wir uns einen Wherigo rausgesucht: M&M-175 Walking Tour of Downtown Tampa. Wir wussten zuvor gar nichts von Tampa bzw. was denn sehenswert wäre. Dieser Wherigo war wirklich ideal dafür. Wir konnten alles zu Fuß gehen und er bildete eine Runde. Wir kamen an vielen interessanten Gebäuden vorbei und konnten den Spaziergang noch mit zwei virtuellen Caches und einem Earthcache verbinden.
Am Abend ging es dann schon weiter Richtung Orlando, genauer zum Kennedy Space Center, denn wir hatten Tickets für das Beobachten eines Raketenstarts gebucht. Leider wurde dieser Start verschoben und wir mussten zwei Tage später noch einmal anreisen. Cachetechnisch ist dort nichts los. In Deutschland ist man es irgendwie schon gewohnt, an jeder größeren Attraktion einen Cache vorzufinden. Am Kennedy Space Center gibt es keinen einzigen.
Auch am nächsten Tag konnten wir nur einen Cache finden, denn es ging zur „Walt Disney World“ ins Magic Kingdom. Dort ist man wirklich in einer anderen Welt. Alles ist bunt, es gibt viele Shows, tolle Fahrgeschäfte und Themenwelten. Ein Cacher war so gnädig und hat einen virtuellen Cache ins Magic Kingdom gelegt.
Der Raketenstart wurde also am darauffolgenden Tag nachgeholt. Erneut sind wir die knappe Stunde von Orlando nach Cape Canaveral gefahren. Der Aussichtspunkt befindet sich ca. 10 Kilometer entfernt vom Raketenstart, was wirklich weit weg ist. Aber man sieht doch noch etwas und die Rakete ist auch aus der Entfernung noch extrem hell. Zu lange kann man nicht direkt hinschauen. Nach ca. 30 Sekunden kommt dann auch das Geräusch des Raketenstarts bei den Zuschauern an. Auch unabhängig vom Raktenstart ist das Kennedy Space Center sehenswert. So steht das originale Space-Shuttle Atlantis auf dem Gelände und im Apollo Space Center ist eine originale Saturn V-Rakete zu bestaunen. Das ist alles ganz schön gewaltig.
Anschließend haben wir uns noch dazu entschlossen, zum Port Canaveral zu fahren. Auf dem Weg dorthin haben wir an der Straße sogar einige Razorbacks gesehen. Im Port Canaveral konnten wir dann noch einen virtuellen Cache und einen Webcam-Cache loggen.
Wir hatten uns am nächsten Tag erneut eine Tätigkeit herausgesucht, die nicht viel mit Cachen zu tun hatte, und besuchten den Wasserpark Aquatica. Dort gibt es jegliche Art von Rutschen und ich bin das erste Mal im Leben eine sogenannte „Freier-Fall-Rutsche“ heruntergerutscht. Man stellt sich quasi senkrecht in eine Kabine und dann wird der Boden unter den Füßen weggerissen. Aber auch das Rutschen auf einer Matte war für mich aufregend genug.
Unsere nächste Unterkunft befand sich in North Miami. Von da aus starteten wir auch unseren Ausflug in die Everglades, um eine typische Airboat-Tour mitzumachen. Wir konnten vom Boot aus mehrere Alligatoren beobachten, auch Baby-Alligatoren waren dabei. Es gab aber auch viele exotische Vögel zu entdecken, die ich bis dato noch nie gesehen habe.
An unserem Startpunkt befand sich leider kein Cache. Hätten wir die Tour mit einem anderen Unternehmen gebucht, hätte man auch dort einen Statistikcache einsammeln können.
Cachereicher wurde dann der nächste Tag. Es ging zum Miami Beach und nach Downtown Miami, wo wir ebenfalls wieder auf regionale Cacher trafen. Für diese Tour haben wir uns für den Bus entschieden, da Parkplätze am Miami Beach rar und teuer sind. Trotzdem waren wir eine seltene Spezies. Die meisten Amerikaner bevorzugen eben das eigene Auto.
Auch hier konnten wir wieder zwei Earthcaches und einen virtuellen Cache loggen. So eine Bank, die einem beim Earthcache Miami Limestone gezeigt wird, hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Wirklich sehr viele Fossilien, wovon auch ich als Earthcachemuffel beeindruckt war. Zum Miami Beach kann ich nur sagen, dass ich vom Strand selbst nicht sehr beeindruckt war. Da war der Siesta Beach in Sarrasota viel schöner. Aber die Wolkenkratzer in Miami sind schon sehr beeindruckend. Diese sieht man auch schon im Landeanflug, wenn man in Miami landet.
Fazit: Wir haben in unserem Floridaurlaub eine Menge erlebt. Man ist nicht auf das Geocaching angewiesen, um tolle Dinge zu sehen. Sicherlich könnte man auch einen reinen Geocachingurlaub in Florida planen. Auf der Karte habe ich viele Powertrails entdecken können. Allerdings sollte man aufpassen, dass man da dann nicht die wirklich tollen Dinge des Landes verpasst.
Toller Bericht zu menem Lieblings-Reiseland. Aber einer Sache muss ich natürlich widersprechen. Zitat „Am Kennedy Space Center gibt es keinen einzigen“. Da kann ich nur sagen, daß dem nicht so ist 🙂
https://www.opencaching.de/viewcache.php?wp=OC13E11
SCNR, Mic@
Da habt ihr ja einiges erlebt. 🙂