Unser diesjähriges Urlaubsziel war Zakynthos, die drittgrößte der Ionischen Inseln in Griechenland. Ausschlaggebend dafür war ein Video im Internet, in dem ich Babyschildkröten gesehen habe. Ich hatte recherchiert, wo es möglich ist, solche Schildkröten zu sehen. Neben Bali und Mexiko gibt es auch in Europa die Möglichkeit, diese zu beobachten: Auf Zakynthos. Die Insel dient als Hauptnistplatz der Unechten Karettschildkröte (Caretta Caretta).
Somit war das Ziel gesetzt. Nun musste ich nur noch schauen, was die Insel zum Thema Geocaching zu bieten hat. Es gibt 34 Caches auf Zakynthos. Dabei ist die Insel maximal 40 Kilometer lang und 20 Kilometer breit. Mit einem Mietwagen ist es also durchaus realistisch, in einer Woche alle Caches der Insel zu finden. Nur eine Sache muss man dabei beachten: Im Inneren der Insel ist es sehr bergig und man fährt viele Serpentinen entlang, sodass man für eine Strecke mit dem Auto schonmal doppelt so viel Zeit benötigt wie im flachen Land in Deutschland.
Schon einmal vorweg: Bis zum vorletzten Tag hatten wir alle Caches gefunden, die findbar waren, also deaktivierte ausgeschlossen. „Leider“ wurde genau an diesem Tag noch ein neuer Cache veröffentlicht, in dessen Gebiet wir schon waren und nicht noch einmal hinfahren wollten. Es hat sich aber gezeigt, dass es durchaus möglich ist, ein einer Woche die Insel leerzucachen.
Wir haben also in diesem Urlaub wieder einmal das Geocaching genutzt, um die Insel kennenzulernen. Und man kommt wirklich zu (fast) allen Sehenswürdigkeiten durch das Geocaching. Einzig das Keri Lighthouse hat keinen Geocache, dies sollte aber jeder Zakynthos-Besucher für die fabelhafte Aussicht ansteuern.
Die Insel ist nicht nur für Schildkröten bekannt. Eine weitere Besonderheit sind die „Blue Caves“ und die „Keri Caves“, also Höhlen auf Wasserhöhe. Diese kann man nur mit dem Boot erreichen und die Blue Caves haben selbstverständlich einen eigenen Earthcache: https://coord.info/GC1B8WF Bei den Blue Caves sind nicht nur die Höhlen an sich interessant – in dem Gebiet wirkt das Wasser besonders blau.
An vielen Häfen der Insel werden Bootstouren angeboten. Wenn man alle Caches der Insel machen möchte, ist man auch auf ein Boot angewiesen. Teilweise kann man sich auch Motorboote ausleihen, allerdings darf man mit diesen nicht überall hinfahren.
So hat man z.B. auch ohne Boot keine Möglichkeit, den Cache Zakynthos Shipwreck 1 (Beach) zu erreichen. In der sogenannten Schmugglerbucht ist 1980 ein Schiff gestrandet, dessen Wrack noch heute am Strand liegt. Diese Attraktion hat sogar einen weiteren Geocache erhalten: Zakynthos Shipwreck 2 (Up). Es gibt allerdings keinen direkten Weg vom einen Cache zum anderen. Der einen erreicht man nur mit dem Boot, den anderen nur mit dem Auto und ein wenig wandern. Allerdings sollte man wirklich beide ansteuern. Unten sieht man das imposante Schirffswrack und oben hat man wieder einen herrlichen Ausblick auf die Schmugglerbucht. Man sollte allerdings schwindelfrei sein.
Der Cache Exo Chora führt ebenfalls zu einem wirklich besonderen Ort. Auf dem Weg dorthin kann man schon einen über 2000 Jahre alten Olivenbaum bewundern. Anschließend fährt man einfach 4 Kilometer in Richtung Westen, um dann weit und breit keine Menschenseele mehr zu sehen. Es gibt aber ein kleines antikes Gebäude, welches der Gegend seinen Charme verleiht.
Der einzige Multi-Cache der Insel Panagia Skopiotissa Monastery führt auf einen mehr als 400m hohen Berg, den Skopos, den man nicht mit dem Auto anfahren sollte. Die Wege sind dafür einfach nicht ausgelegt. Also haben wir die Suche nach dem Cache mit einer 4,4 Kilometer langen Wanderung (eine Richtung) verbunden. Es war wirklich heiß an dem Tag, es gab keinen Schatten und die Steigung ist extrem. Man sollte sich für diesen Cache wirklich ausreichend Wasser mitnehmen. Dafür erwartet einen wieder eine herrliche Aussicht, ein Relikt aus alten Zeiten und Tiere (eine Kuh und ein Esel).
Doch was ist nun mit den Schildkröten? Auch diese haben wir gesehen: Auf der Insel werden viele Turtle-Spotting-Touren angeboten, die genau dafür da sind, auch Schildkröten zu sehen. Auf unserer ersten dieser Touren waren wir leider nicht erfolgreich, diese führte uns aber zur sogenannten „Turtle Island“, Marathonissi Island, und zu den Keri Caves. Nach Marathonisi mussten wir aufgrund eines Earthcaches sowieso, also war diese Tour nicht völlig umsonst (neben den schönen natürlichen Gegebenheiten, die es zu bestaunen gibt).
Wir wagten einen Tag später die nächste Turtle-Spotting-Tour und haben es geschafft, die Unechte Karettschildkröte vor die Linse zu bekommen.
Dies ist aber noch nicht alles, was wir an Schildkröten gesehen haben. Der Cache Save The Turtles liegt im Turtle Rescue Center der Insel. Dort kann man nicht nur eine riesengroße Schildkrötenskulptur sehen, sondern auch diverse andere Schildkrötenarten.
Zakynthos ist für deutsche Urlauber noch eher unbekannt. Wir haben viele britische Touristen gesehen und generell ist wohl auch Englisch die beste Sprache, um sich auf der Insel zu verständigen. Auch neben dem Geocaching hat die Insel einiges zu bieten. So habe ich in diesem Urlaub das erste Mal geschnorchelt. Das ruhige Mittelmeer bei Zakynthos ist dafür absoulut prädestiniert. Viele Restaurants bieten fangfrischen Fisch an und baden kann man natürlich auch ausreichend. Wir haben sogar einen Wasserpark mit vielen interessanten und Angst einflößenden Rutschen besucht.
Momentan ist Zakynthos noch der absolute Geheimtipp, aber nach und nach erscheinen auch in den Printmedien Artikel über diese Insel. Ich kann diese Insel, besonders für Cacher, nur weiterempfehlen. Man sieht sehr viel von der besonderen Natur dieser Insel, hat dementsprechend aber auch einige Earthcaches (5 von 34 Caches insgesamt).
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Beim Lighthouse Keri gab es bis vor einem Jahr meinen Cache “Zakynthos Lighthouse Keri” https://coord.info/GCX681, den habe ich im August 2019 archiviert. Es gab laufend Probleme mit abgezäunten Bereichen, um Geld fürs Parken kassieren zu können (https://coord.info/GLWRJTQX).
Geldmacherei ohne offizielle Genehmigung, schade.
Aber die Aussicht ist super!