Geocaching in Glasgow und Umgebung

Im Februar haben mein Freund und ich eine Reise nach Schottland unternommen. Wir waren dabei fünf Tage in Schottlands größter Stadt Glasgow und zwei weitere Tage an der Westküste in Gourock. Für uns beide war dies die erste Reise nach Schottland und wir freuten uns schon auf die neuen Erfahrungen, die wir auf dieser Reise machen werden. So bezahlt man in Schottland immer noch mit dem Pfund und es herrscht Linksverkehr. Auch der schottische Dialekt ist etwas schwieriger zu verstehen als das typische „British English“. Was das Wetter betrifft, so ist es in Schottland zu jeder Jahreszeit sehr wechselhaft. Mit Regen kann man immer rechnen. Da macht es kaum einen Unterschied, ob man im Februar oder im Juli fährt, nur die Temperaturen sind etwas anders. Durch das Seeklima ist es aber auch im Februar in Glasgow und der Umgebung relativ mild.

Wir starteten von Berlin-Schönefeld und sind mit Ryanair direkt nach Glasgow geflogen. Wir haben für den Flug pro Person ca. 40 Euro (hin und zurück) gezahlt. Vom Flughafen Glasgow aus fährt ein Flughafen-Shuttle direkt in das Zentrum von Glasgow und wir haben uns auch für den Rest der Reise gegen ein Mietauto entschieden, da dies in einer Großstadt nicht lohnt und wir uns für zwei Tage außerhalb nicht an den Linksverkehr gewöhnen wollten.

Da es zu unserem Reiseplan am besten passte, haben wir gleich am ersten Tag nach unserer Ankunft Schottlands Hauptstadt Edinburgh besucht. Edinburgh ist nur ca. anderthalb Stunden von Glasgow entfernt und vom Busbahnhof in Glasgow fährt alle fünfzehn Minuten ein Bus. Wer noch nie in Edinburgh war und noch nach einem tollen Ort für eine Challenge „möglichst viele Cachetypen an einem Tag“ sucht, der ist wohl in Edinburgh genau richtig aufgehoben. Denn Edinburgh besitzt noch einen Virtual Cache und einen Webcam Cache, welche im Rahmen unseres Edinburgh-Besuchs natürlich besucht wurden. Wir haben natürlich das „Must-See“ von Edinburgh besucht, das Edinburgh Castle. Der passende Traditional liegt leider nicht direkt am Castle oder im Gelände. Man müsste einen längeren Umweg machen, um den Tradi zum Castle zu suchen. Darauf haben wir verzichtet. Stattdessen haben wir einen Multi gemacht, der kurz vor dem Castle startet: Edinburgh’s Royal Mile. Dieser führt durch die wunderschönen kleinen Gässchen im Castle-Viertel. Aber das Final ist typisch für die weiteren Finals, die ich in Glasgow und Edinburgh gefunden habe: ein Nano. Was in Deutschland Fotodosen sind, sind in Schottlands Städten anscheinend Nanos. Immerhin sind diese dort alle richtigerweise als Micro gelistet.

Edinburgh kann sehr gut zu Fuß erkundet werden und so liefen wir vom Castle aus über den Webcam-Cache zum Virtual-Cache im Royal Botanic Garden Edinburgh. Der Virtual Cache David Bellamy’s World ist quasi ein längerer Multicache und zeigt dem Cacher schöne Pflanzen im botanischen Garten. Der Eintritt dafür ist kostenlos und wir konnten neben Pflanzen auch süße Tiere entdecken, wie z.B. Eichhörnchen.

Eichhörnchen im Royal Botanic Garden Edinburgh

Rock Garden

Beim Lösen des Virtual Caches

Die darauffolgenden Tage haben wir in Glasgow verbracht. Wie oben bereits angekündigt, ist das Wetter sehr unbeständig in Schottland und so hatte es gelegentlich geregnet. In Glasgow sind die staatlichen Museen kostenlos und so entschlossen wir uns, einige von diesen zu besuchen. Caches, die auf unserer Wegstrecke lagen, wurden mit angepeilt, aber es wurden keine speziellen herausgesucht. Auch hier habe ich wieder bemerkt: Überall Nano-Behälter. Dabei sind mir zwei Serien in Glasgow aufgefallen: Clockwork Orange mit einem Bonus-Multi und Glesga A-Z, welche jedoch nicht zu tollen Sehenswürdigkeiten führt, sondern irgendwelche Sachen im Titel haben, die gerade so ins Alphabet gepasst haben.

Kelvingrove Art Gallery and Museum

Riverside Museum

Einen Multi, der auch keinen Nano-Behälter als Final hat, aber trotzdem nur Micro ist (obwohl als other gelistet), kann ich euch aber empfehlen: The Dear Green Place. Dieser Multi führt durch „Glasgow Green“, was quasi für Glasgow wie der Tiergarten für Berlin ist. Neben einem Obelisken und einem großen Torbogen entdeckt man dabei auch den größten Terracottabrunnen der Welt, welcher mit sehr vielen Details ausgeschmückt wurde.

The Doulton Fountain

Ein weiterer besonderer Ort in Glasgow ist die Necropolis, ein Friedhof auf einem Hügel, von dem aus man die ganze Stadt sehen kann. Die Grabsteine sind auf sehr interessante Art und Weise angeordnet und wirken eine große Anziehung auf Fotografen aus. Hier gibt es einen passenden Earthcache.

Necropolis

Außerdem haben wir uns in Glasgow die „Glasgow University“ (eine von drei Universitäten in Glasgow), den George Square und andere typische Sehenswürdigkeiten angesehen, wie z.B. die Statue mit Verkehrshut auf dem Kopf.

Equestrian statue of the Duke of Wellington

Dieser ist nicht nur temporär auf dieser Statue angebracht und die Statue ist mittlerweile sogar ein bekanntes Postkartenmotiv. An oben abgebildeter Statue ist ein Challenge-Cache versteckt.

In Glasgow haben wir den ÖPNV benutzt und dabei eine nicht-touristenfreundliche Erfahrung gesammelt: Es gibt verschiedene Busunternehmen, mindestens drei verschiedene. Man sollte sich also vorher überlegen, ob man eine Tageskarte kauft, denn man kann nicht überall wieder einsteigen, um mit dem Unternehmen, von dem man eine Tageskarte hat, wieder weiterzufahren. Auch die Subway (eine einzige Ring-Linie) in Glasgow ist ein eigenes Unternehmen.

Wenn man an Schottland denkt, kommt vielleicht auch der Gedanke an den Scotch Whisky. Einerseits haben wir in Edinburgh die Scotch Whisky Experience besucht, ein interaktives Whisky-Museum mit der weltgrößten Scotch-Sammlung der Welt, andererseits haben wir eine organisierte Tour in die schottischen Highlands mitgemacht und dabei die Destillerie Glengoyne besucht. Diese Tour führte uns auch an Loch Lomond vorbei und so war es eine Herausforderung, während einer geplanten Tour so viele Caches wie möglich zu finden. Außerdem hat es zu diesem Zeitpunkt wieder sehr stark geregnet und es war eine abenteuerliche Cachesuche, aber mit Erfolg. Diesmal gab es auch eine größere Dose.

Cache in der Nähe von Loch Lomond

Die letzten beiden Tage unserer Reise führten uns in das Örtchen Gourock. Dort gibt es eine kleine Burg, in die sich zwei Parteien einmieten können. Es war mein persönlicher Wunsch, in Schottland in einer Burg zu übernachten und Castle Levan war wirklich sehr romantisch. Wir waren wohl die ersten Gäste, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist sind und dort merkten wir auch, dass wir nicht mehr in der Großstadt sind: das nächste Restaurant war zehn Fahrminuten entfernt. (Sehr praktisch, wenn man zu Fuß unterwegs ist.) Den einzigen vollen Tag, den wir in Gourock verbracht haben (die anderen Tage waren An- und Abreise) haben wir also für eine Wanderung entlang des Firth of Clyde („Fjord des Clydes“) genutzt, um sowohl ganz viele Caches, als auch ein Restaurant mit etwas Essbarem zu finden. An diesem Tag hatten wir endlich mal richtig viel Glück mit dem Wetter und an der Westküste war es wirklich herrlich. Wir konnten Schafe, Wildgänse und Meeresvögel sehen. Auch schottische Lost Places (alte Burgen) wurden auf dem Weg entdeckt. Durch den vielen Regen der vergangenen Tage war das Gelände jedoch sehr matschig und ich war froh, dass ich meine Wanderschuhe mithatte. Dies ist in dieser Gegend unbedingt zu empfehlen, wenn nicht sogar Gummistiefel.

Aussicht auf den Firth of Clyde

Austernfischer

Die reinste Rutschpartie war der Weg zu dem Cache Aurther’s Crown, aber in der Nähe entdeckt man auch die Ruinen von Ardgowan Castle, was diesen Weg auf jeden Fall lohnenswert macht.

Ardgowan Castle

Cachen in matschigem Gelände

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich für die Caches in der Umgebung von Gourock allerdings: sie sind alle nochmal in Tüten eingepackt. Dadurch werden die Caches sehr siffig und in matschigem Gelände macht es das nicht gerade besser.

Der Schottlandurlaub hat uns sehr viel Spaß gemacht. Man konnte überall Geocaches finden und somit die Umgebung erkunden, aber auch Menschen mit anderen Hobbys kommen auf ihren Geschmack: es gibt einige Whisky-Destillerien, die man besuchen kann und der Golfsport ist dort sehr populär. Auch kann man sich mit Einheimischen immer gut über Fußball unterhalten.

Wir werden bestimmt irgendwann noch einmal Schottland besuchen, werden dann aber wahrscheinlich Abstand von den Großstädten nehmen und die schottischen Highlands noch tiefer ergründen. Dann sehen wir vielleicht noch mehr von den Hochlandrindern und den herrlichen schottischen Landschaften.

Ein Kommentar zu “Geocaching in Glasgow und Umgebung

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