In drei Tagen durch drei Länder: Österreich, Liechtenstein, Schweiz

In drei Tagen durch drei Länder klingt im ersten Moment nicht sehr spektakulär. Da gab es schon ganz andere Geocachingaktionen, wie z.B. an einem Tag durch zehn Länder oder so. Aber anstatt immer mehr auf Schnelligkeit zu gehen, habe ich meinen letzten Urlaub zur Entschleunigung genutzt. Gemeinsam mit meinem Freund haben wir eine dreitägige Wandertour durch die Alpen unternommen. Wir ließen das Auto einfach einmal stehen und holten uns ganz ohne Motor die Länderpunkte von Liechtenstein und der Schweiz.

Verlauf der Wandertour

Von Nenzing (AT) ging es über Malbun (LI) und die Schesaplana-Hütte (CH) nach Brand (AT). Anschließend nahmen wir dann den Bus, um zum Auto zurückzukommen. Auf der Wanderung gab es jetzt nicht sehr viele Caches, mir hatte auch jeweils einer pro Land gereicht. Allein dies wurde dann auch noch eine ganz schön spannende Sache.

Die Höhenmeter

Gleich zu Beginn fanden wir den Cache Alpencamping reloaded. Danach genoss ich die Natur und konzentrierte mich voll und ganz auf die Wanderung.

Das schöne Vorarlberg.

Eine Kuh an der Alpe Gamp

Irgendwo hier ist ein Murmeltier zu sehen.

Diese sind direkt auf uns zugerannt.

An der Grenze zu Liechtenstein

Der Blick nach Liechtenstein

Erst in Liechtenstein habe ich dann wieder nach einem Cache geschaut. Als wir nach Malbun kamen, haben wir als erstes den von mir ausgesuchten Cache gesucht: 28.Juni 1997. Erst danach haben wir unser Hotel angesteuert.

Mein erster Cachefund in Liechtenstein.

Malbun ist kein sehr großer Ort. Ein Abendspaziergang hatte gereicht, um den Ort kennenzulernen. Am nächsten Morgen sind wir dann direkt mit der Seilbahn zum nächsten Cache (Zum tausendsten Mal „I hana gfunda!!“) gefahren und starteten von da den nächsten Streckenabschnitt.

Der zweite Fund in Liechtenstein.

Ziel des Tages war die Schesaplana-Hütte. Wir entschieden uns für den Weg über den Ort Nenzinger Himmel. Das bedeutete, dass wir erst einmal wieder ins Tal mussten, um dann wieder einen Anstieg vor uns zu haben. Nenzinger Himmel liegt in Österreich, also haben wir erneut die Österreichisch-Liechtensteinsche Grenze überschritten, um ein wenig später über die Österreichisch-Schweizer Grenze zu gehen. In Nenzinger Himmel haben wir einen weiteren Cache gesucht: Die Säge im Himmel. Dabei handelt es sich um eine alte Sägemühle, die man dort bewundern kann.

In Nenzinger Himmel

Ein kleines Stückchen weiter kommt man am Hirschsee vorbei, an dem ebenfalls ein Cache liegt. Diesen haben wir auch gesucht und den Gebirgssee tatsächlich für eine Abkühlung verwendet. Ja, ich war im 8°C kalten Wasser, und nicht nur mit den Füßen.

Der Hirschsee

Danach erwartete uns der härteste Anstieg der Route, das Passieren des Chlei Furgga Salarueljoch. Der Weg nach dort oben besteht aus Geröll und ist sehr steil. Man kommt also nur sehr langsam voran. Als wir es dann erreicht hatten, hatten wir aber einen herrlichen Blick in die Schweiz, denn dieses Joch ist gleichzeitig auch Grenzübergang.

Da mussten wir rüber.

Endlich oben angekommen.

Der Blick in die Schweiz.

Danach war die Schesaplana-Hütte unser nächstes (Cache-)Ziel. Zwischendurch gab es keine weiteren Caches und da war es praktisch, dass es direkt an unserem Übernachtungsort einen Cache gibt. Dieser war fest für die Tour eingeplant, damit dies mein erster Cache in der Schweiz wird. Leider konnten wir den Cache nicht finden, er war wohl wirklich weg (und ist er wohl auch immer noch). So begann das Bangen bei mir, ob ich auf unserer Wanderung noch einen Cache in der Schweiz finden werde. Es gab nur noch eine Chance: Cavelljoch. Dieser Cache liegt genau an der Grenze zu Österreich. Wenn ich diesen Cache nicht finden würde, hätte ich keinen Schweizer Länderpunkt.

Wir entschieden uns aber erstmal dafür, den Abend auf der Hütte ausklingen zu lassen. Man ist umgeben von Wanderern und auch wirklich nur von Menschen, die alle bis dorthin gewandert sind, ein Auto dafür zu benutzen wäre eher ungewöhnlich. Wir hatten einen herrlichen Blick über die Berge und konnten den Sonnenuntergang beobachten.

Die Schesaplana-Hütte.

Sonnenuntergang in den Bergen.

Neuer Tag, neues Glück. Das Ziel war klar: wenigstens einen Cache in der Schweiz finden. In den Bergen musste ich echt viel Geduld beweisen. Man ist eben nicht mal schnell am nächsten Cache. Man muss dann doch immer noch einige Meter zu Fuß zurücklegen und sich bloß nicht übernehmen. Neben tollen Landschaften wurde ich dann auch endlich mit einem ersten Schweizer Cache belohnt. Er war tatsächlich vor Ort.

Landschaft während der Wanderung in der Schweiz.

Mein erster und einziger Cache in der Schweiz.

Blick auf den Lünersee.

Sobald man das Cavelljoch passiert hat, wird man mit einem Blick auf den Lünersee belohnt. Am See haben wir dann unsere Mittagspause eingelegt. Um den See herum gibt es noch einige Traditional Caches, denen ich aber keine weitere Beachtung geschenkt habe. Uns hatte eine Ziege an der Lünersee Alpe zu sehr abgelenkt.

Eine Ziege auf dem Tisch.

Bitte lächeln.

Am Lünersee.

Vom Lünersee aus gelangt man über den Pfad „Böser Tritt“ zurück ins Tal. Dieser ist auch nicht ganz ohne, man muss dafür sehr trittsicher sein.

Am bösen Tritt.

Im Tal konnten wir dann den Bus nehmen, der bis nach Bludenz gefahren ist. Von da aus konnten wir dann wieder die Bahn zurück zum Auto nehmen (mit einer kleinen Schlusswanderung von zusätzlichen zwei Kilometern).

Ich habe auf der Wanderung in drei Tagen nur sechs Caches gefunden, dafür aber auch in drei verschiedenen Ländern. Diese geringe Anzahl war überhaupt kein Problem, denn diesmal stand die Wanderung selbst und die herrliche Natur im Mittelpunkt. Auf unserer Route hatten wir wirklich viele Momente, in denen wir ganz für uns und im Einklang mit der Natur waren (auch hatten wir in der Schweiz kein Handynetz). Wem es körperlich möglich ist, dem kann ich eine solche Wanderung nur ans Herz legen.

4 Kommentare zu “In drei Tagen durch drei Länder: Österreich, Liechtenstein, Schweiz

  1. Picaroon

    Gratulation zum „Back to the Roots“ 😉
    So war Geocachen ursprünglich mal gedacht, ohne Powertrails und den Krimskrams, sondern als Anreiz, in die Natur rauszukommen.
    Ich cache übrigens nur noch so, alles andere ist mir zu anstrengend. 😉
    Guter Bericht und schöne Bilder – Go On!

  2. Stuttguy

    Wunderschöne Bilder und ein ganz toller Bericht. Das macht wirklich Lust auf so eine Tour. Nur schade, dass es jetzt wieder erst mal nicht möglich sein wird.

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